Thema: Deutsches Reich: Postanweisungs-Stempelmaschinen
philamuseum Am: 03.12.2008 14:00:18 Gelesen: 72922# 7@  
@ Concordia CA [#6]

Der Bezirksstempel und der Maschinenstempel ESSEN *11* sind wohl nicht in 2 Arbeitsgängen, aber doch durch verschiedene Vorrichtungen innerhalb der Maschine
gestempelt worden. Dies ist meine Mutmassung. Ich zitiere jetzt aber einmal
die einzige mir zugängliche Literaturquelle zum Thema (Michael Jäschke-Lantelme "100 Jahre Germania", Kapitel 7.5):

"Bereits im Jahre 1900 wird mit einer Art Nummerierstempel der Versuch unternommen, das Stempeln der Postanweisungen insbesondere bei größeren Postämtern zu erleichtern.

Mit diesem Stempel wird die Aufgabenummer sowie der Bezirksstempel aufgedruckt. Eine Weiterentwicklung dieses Geräts kann zusätzlich das Einlieferungsdatum abstempeln. Doch erst mit dem Mechanismus einer weiter entwickelten Maschine können alle wesentlichen Teile automatisiert bearbeitete werden.

Neben dem Postvermerk (Bezirksstempel und Aufgabenummer) wird der Aufgabestempel auf dem Einlieferungsteil, dem Stammteil, sowie dem Empfängerabschnitt abgeschlagen....

... Eine Weiterentwicklung dieses Geräts kann auch die älteren Postanweisungsformulare (ohne Einliefererteil) bearbeiten, der für die Stemplung dieses Abschnitts eingesetzte Teil [der Maschine, meine Anmerkung] wird einfach abgeschaltet".

Soweit das Zitat.

Sieht man sich die späten Postanweisungs-Ganzsachen an (Michel A33-A49), so sind diese drei- statt früher (vor 1910) zweiteilig. Die Essener Postanweisung besteht noch aus dem älteren zweiteiligen Formular, so daß hier die Einstellung der Maschine für dreiteilige PA-Formulare womöglich für den Sitz der Tagesmaschinenstempel ESSEN *11* rückseitig verantwortlich ist?

Gruss Peter
 
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