Thema: Gestempelte, handschriftliche oder Postvermerke als Label auf Belegen
AhdenAirport Am: 09.12.2008 21:15:21 Gelesen: 546202# 82@  
Hier mal eine Variante eines Retour-Beleges, die so (glaub ich) noch nicht gezeigt wurde, Bonbon inclusive. ;-)

Postkarte aus London nach Berlin 1903, frankiert mit einem halben Penny. Daß dies zuwenig ist, wurde bereits in London festgestellt, von dort stammen

- der rote Einkreisstempel
- der sechseckige Tax-Stempel
- und der handschriftliche Vermerk 1d

In Berlin wurde zunächst der Fehlbetrag auf 5 Pfennig und das Nachporto auf 10 Pfennig festgestellt. Es folgen der V-Stempel für verspätete Zustellung (wohl wegen der Behandlung der Nachgebühr) und der normale Ausgabestempel, beide von Berlin S 59.

Der Empfänger hat jedoch wegen der Nachgebühr die Annahme verweigert, dies wurde dokumentiert durch den zweisprachigen Klebezettel und den Vermerk am linken Rand: "Adrs. verweigert die Annahme wegen Portozuschlag".

Ab hier bin ich nicht mehr ganz sicher, in welcher Reihenfolge die Bearbeitung erfolgte, es finden sich die handschriftlichen Vermerke:

- "Retour" sowie Streichung der Anschrift in blau
- und "Absender nicht ..." (das dritte Wort kann ich nicht lesen)

Zugleich musste die bereits eingetragene Nachgebühr wieder zurückgenommen werden, dies geschah mittels des violetten Entlastet-Stempels.

Wie Concordia CA bereits weiter oben im Thread erwähnte, hätte diese Karte eigentlich im Reißwolf enden müssen, da sie weder an Empfänger noch an Absender zuzustellen war - aber sie hat "überlebt" und zeigt den einzigen bisher registrierten Abschlag des Entlastungsstempels von Berlin S 59, noch dazu in violett! (violette Abschläge sind sonst nur von Berlin W 9 bekannt)



Grüße aus Berlin,
joey

PS: Falls jemand einen weiteren Abschlag dieses Entlastungsstempels hat, vielleicht sogar im üblichen schwarz, wäre ich für einen scan sehr dankbar.
 
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