Thema: Universal Mail - der weltweite Postdienstleister
DL8AAM Am: 09.11.2015 03:18:10 Gelesen: 17680# 18@  
@ Marcel [#17]

Hierzu müsste man eine vergleichbare Menge von Postkarten sehen (erfasssen und statistisch korrekt auswerten), die mit Briefmarken der Royal Mail selbst frankiert wurden, ob bezüglich der Laufzeit Unterschiede zu beobachten sind. (Besonders) auffallen tun uns ja nur die richtig 'langsamen' Exemplare, bei Karten mit normalen Laufzeiten machen wir ja bewusst keinen OK-Haken dran. Ich kann mir aber auch nicht vorstellen, dass die Royal Mail die Postkarten der UniversalMail aus dem normalen Postfluss bewusst aussondert, diese mit Vorsatz einige Zeit zurückhält bzw. einlagert und die Karten ihres Vertragpartners dann gewollt verspätet weiterleitet - zumal das neben Ärger auch einen relativ hohen organisatorischen und logistischen Aufwand, mit entsprechenden Kosten bedeuten würde. Kaum denkbar, aber ich weiss es nicht.

Trotzdem finde ich das Abkommen zwischen der UniversalMail und der Royal Mail höchst interessant. Das würde auf Deutschland übertragen bedeuten, dass Postsendungen, die mit Briefmarken einer deutschen Privatpost, wie die der CITIPOST, freigemacht wurden, in die ganz normalen gelben Briefkästen der DPAG einzuliefern wären - und die dann von der DPAG auch noch zur Beförderung weiterbehandelt würden. Wie die beiden das in UK vertraglich genau ausgestaltet haben, ist mir leider unbekannt, auch wie die gegenseitige Abrechnung stattfindet (ohne jegliche 'sichtbaren' Barcodes auf den UniversalMail-Briefmarken). Ich kenne nur das o.g. Zitat: " An access agreement with Royal Mail enables any postcard bearing a UniversalMail postage stamp to be mailed through Royal Mail’s extensive network of red post boxes and Post offices located throughout England, Wales, Scotland and Northern Ireland.". Mehr wurde bisher nicht publiziert (?). Vielleicht über Pauschalen, die auf Stichprobenmessungen beruhen könnten? Oder vielleicht führt UniversalMail eine "Liste" mit der Menge der verkauften UniversalMail-Briefmarken und legt diese der Royal Mail zur Verrechnung vor (meine persönliche Vermutung). Über ein intelligentes Kassensystem in den Verkaufsstellen [oder entsprechende Abgabeprotokolle an die Verkaufsstellen] sollte dieses theoretisch 'datenecht' möglich sein. Eine vollständige manuelle Erfassung sämtlicher (barcodeloser) UniversalMail-Karten in den Royal Mail-Briefzentren durch die Royal Mail - als einzige (?) Alternative - ist eigentlich kaum denkbar, oder?

Eine Sammlung mit Rückgabe dieser Postkarten an die UniversalMail kann ich mir beim besten Willen auch nicht vorstellen, denn dazu müssten diese Karten für die spätere UPU-Einschleusung durch UniversalMail 'über irgendein Drittland' dann ja auch eine entsprechende zusätzliche Entgeltbezahlt-Kennzeichnung eben dieses Landes tragen - so wie wir es von "normalen" Remailingsendungen (und auch von Urlauberkarten u.a. aus Spanien und Neuseeland) kennen. Also wird sehr, sehr, sehr wahrscheinlich die Royal Mail die UPU-Weiterleitung an die Zielländer übernehmen.

Man müsste hierzu einmal ein paar Philatelisten aus UK, die sich auf ihre "moderne (Privat-) Postgeschichte" spezialisiert haben, befragen, wie das dort genau abläuft. Gibt es denn hier im Forum keine?

Gruß
Thomas
 
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