Thema: Eilbriefe: Stempelvielfalt pur
reichswolf Am: 17.12.2008 02:32:59 Gelesen: 23434# 9@  
Ich hatte am 04.12. eine Anfrage zu den Stempeln an Herrn Heinz von der BArGe Bahnpost geschickt und nun die Antwort bekommen. Diese möchte ich euch natürlich nicht vorenthalten:

" Der Brief (aus ) kam vermutlich im Luftpostkartenschluss aus Genf direkt zur Luftpostleitstelle Köln, daher der Stempel aus Porz-Wahn. Wäre er über den Erdweg und die Schiene (Bahnpost) gelaufen hätte er andere Eilbotenstempel auf der Rückseite. In Porz in der Luftpostleitstelle wurde der Versand entkartet und ist am 15 abends bis 20 Uhr gestempelt. Wurde dann vermutlich mit einer Straßenpost bzw. Ortspost zum Postamt Köln 3 Briefabgang an den Bahnhof geleitet. Daher der Stempel 5c/15-22 – dort bis 22 Uhr gestempelt! Nächster Abgang nach 22 Uhr lt. Postkursbuch war die ÜpU ab Köln 1/2 am Hbf um 1.35 Uhr. So wurde der Brief ab Köln Briefabgang auf die ÜpU (Überlandpost mit Umarbeitung) geleitet. Aachen an 04:25 Uhr. Diese ÜpU hat gestempelt mit 510-3 04/13. 510-3 ist das Fahrplanbild (510 steht für den Leitbereich Aachen und Dienstleitendes Postamt und -3 für das Fahrplanbild) bzw. Straßenpostnummer und 04 war die Fahrtnummer. Der 13. ist das Datum und sieht bei näherem hinschauen auf dem Brief schaut es wie der 15. aus. Dann in Aachen gestempelt bis 5 Uhr und der andere Stempel ist der von der Eilzustellung in Aachen, dort ist Brief am 15 X 70 morgens zwischen 6 und 7 Uhr morgens.

Soweit diese Erklärungen aus postalischer Sicht genauer gesagt eine Leitwegverfolgung. Er ist genau richtig geleitet worden und weist keine Unregelmäßigkeiten auf.

Der Beleg 2 (aus ) ist soweit auch richtig gelaufen. Was fehlt ist rückseitig eine Stempel vom Briefabgang Aachen am Abend des besagten Tages. Vermutlich wurde für den Leitraum 50, 52-53 von Aachen aus ein Direktbeutel für die Wertstelle in Köln 3 gefertigt. An Hand des Stempels 5000c/09.-23 ist dieser ab Aachen über die Bahnpost E 3683 Aan 21.02 – Köln an 21.54 geleitet worden. Da in Köln ein Knotenpunkt für die Leitzone 5 war und entsprechende Sendungsmengen zusammen gekommen (auch Wertbriefe) wurde von hier ein Direktbeutel für 5330 Königswinter gefertigt. Durch den Vermerk und das Porto auch nachts ging dieser Wertbrief vermutlich im bes .Wertbeutel dann bestimmt mit der nächsten Verbindung via 53 Bonn nach Königswinter. Das könnte ab Köln die Bahnpost im ExD 14123 um 00.03 Uhr oder ExD14111 um 1.20 Uhr gewesen sein. Bonn wurde erreicht um 0.26 bzw 1.41 Uhr. Von da an bestanden Frühverbindungen vermutlich ab 4 Uhr nach Königswinter. So kann der Brief noch vor 6 Uhr zugestellt worden sein. Was auch hier fehlt ist der Stempel von Königswinter für die Auslieferung / Zustellung. Was eher unwahrscheinlich ist, durch die Nachzustellung, diese ab Köln gemacht zu haben. Im Ortsverzeichnis Post waren Orte angegeben, die diesen Service angeboten hatten. Dabei handelt es überwiegend um Orte und Städte an einer Magistrale oder mit nächtlichem Zugang über Straßenverbindungen.
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