Thema: Wie teuer dürfen alte Ansichtskarten sein ?
Cantus Am: 02.12.2015 03:49:22 Gelesen: 24719# 25@  
@ Heinz 7 [#24]

Hallo Heinz,

nach langer Pause noch eine Antwort von mir zur Preisgestaltung und zum potentiellen Kaufverhalten von Interessenten.

Als ich vor rund zwanzig Jahren hierher ins Oderbruch zog, kosteten Ansichtskarten aus der Region bei dem einzigen Händler, den es hier weit und breit gibt, je nach Alter und Erhaltung so zwischen 20 und 45 DM. Wenn ich in Berlin die selben Karten z.B. auf Trödelmärkten im Angebot fand, kosteten solche Karten auch etwa so viel bis etwas mehr. In der Zeit war ich damals aber u.a. im Urlaub in Mainz und auf den Flohmarkt an der Uni dort stand ein Ansichtskartenhändler, bei dem ausnahmslos jede Karte aus Brandenburg nur 8 DM kostete, was ich als recht angenehm empfand. Auf meine Nachfrage erklärte mir der Anbieter, dass ich seit weit mehr als einem Jahr der Erste sei, der überhaupt an solchen Ansichtskarten Interesse hätte.

Es kommt also sehr wohl darauf an, wo man Karten erwirbt. Wenn du also Schweiz sammelst und dazu in der Schweiz auf die Suche gehst, wirst du sicherlich einen weit höheren Preis zahlen müssen als z.B. in Niedersachsen oder Brandenburg. Natürlich ist die Auswahl hier nicht so groß, aber dafür sind die Preise außerordentlich niedrig, denn hier sammelt eben keiner Litho-Karten der Schweiz.

Als die DM in den Euro umgewandelt wurde und die Karten nun plötzlich bis zu 45 Euro kosten sollten, war meine Sammlung glücklicherweise schon so umfangreich, dass mich die Verdoppelung der Preise nicht weiter störte. Die meisten Menschen, die hier im Oderbruch wohnen, empfinden Preise von bis zu 10 Euro schon als recht teuer für alte Ansichtskarten, das trifft auf mich allerdings nicht zu. Es macht jedoch einen Riesenunterschied aus, ob ich nun nur eine Heimatsammlung Oderbruch zusammentrage, denn dann würden mich auch höhere Preise nicht weiter stören, oder ob ich eben mehr als dreißig verschiedene Sammelgebiete mit immer neuem Material zu ergänzen versuche. Als Ruheständler ist es mir eben nicht möglich, jeden Monat 30 x 60 Euro = 1.800 Euro nur für's Hobby Philatelie und Ansichtskarten auszugeben. Von daher stören mich hohe und oft unrealistische Ertragsvorstellungen einzelner Anbieter durchaus, aber aufgrund meiner Vielseitigkeit gibt es stets genug Raum, dann eben auf andere Gebiete auszuweichen.

Viele Grüße
Ingo
 
Quelle: www.philaseiten.de
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