Thema: (?) (155) Großherzogtum Baden: Belege des 19. Jahrhunderts
bayern klassisch Am: 25.12.2015 23:23:22 Gelesen: 114316# 64@  
@ Todtnau [#60]
@ Concordia CA [#63]

Liebe Sammlerfreunde,

der Stempel hieß Badisch - Oesterreichische - Correspondenz, nicht "Convention". Vor dem Postvertrag Baden - Österreich von 1842 galt der Grenzfrankozwang Österreichs, so dass badische Absender bis zur Grenze Österreichs frankieren mussten und Österreich ab seiner Grenze das Porto für den Empfänger ansetzte.

Hier haben wir einen reinen Portobrief vor uns, der den Empfänger 12 Kreuzer Conventionsmünze kostete (14,4 Kreuzer rheinisch für einen Badener, aber stets "suplirt" = aufgerundet auf 15 Kreuzer rheinisch). Die Ersttaxierung von 10 Kreuzer Conventionsmünze war falsch. Der Transit lief über die Schweiz bzw. den Bodensee. Diese 12 Kr. CM wurden halbscheidig zwischen Baden und Österreich geteilt auf dem Verrechnungswege (quartaliter).

Wo der Vertragsstempel = kein Grenzübergangsstempel abgeschlagen wurde, ist schwer zu sagen, jedenfalls für mich.

Der Stempel ist nicht selten, aber auch nicht an jeder Ecke zu finden. Weil es eine ganze Reihe von Sammlern gibt, die die Postbeziehungen dieser Ecke intensiv sammeln, kostet er mehr, als man von seiner Häufigkeit her denken möchte.

Da hast du einen hübschen und sogar ein bischen interessanten Brief gekauft - prima!

Liebe Grüsse,
Ralph
 
Quelle: www.philaseiten.de
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