Thema: Altdeutschland Preussen: Porto bestimmen
Totalo-Flauti Am: 26.12.2015 22:00:05 Gelesen: 16321# 7@  
Liebe Sammlerfreunde,

ich kann nur was zu den innersächsischen Taxen sagen. Wie Ulf schon richtig schrieb, ist das X vor Dresden eine gestrichene 7. Das muss die Taxe bis Leipzig (als Grenzpostamt für Sachsen) sein. Bis Dresden als Kartenschluss kam noch ein Ggr. (Guter Groschen) dazu. Somit bis Dresden die taxierten 8 Ggr. Ich weiß nicht, mit wem England die Post für Deutschland austauschte. Im Projekt Postverträge ( http://www.dasv-postgeschichte.de/pv/pv_main.asp ) habe ich nur Verträge von England mit Thurn und Taxis aus den Jahren 1633 und 1683 gefunden. Die Post wurden über Dover und Calais geleitet. Diesen Umweg würde ich aber ausschließen.

Nach einem Aufsatz von Sammlerfreund Friedrich Meyer zum ersten Postvertrag des Königreichs Hannover mit dem Ausland gab es daneben noch den Weg über Amsterdam und dann über die reitende Post nach Hamburg. Ein weiterer Weg war die Anfahrt der königlich-britischen Paket-Schiffe nach Cuxhaven.

Herr Meyer bildet in seinem Aufsatz (veröffentlicht in Postgeschichte und Altbriefkunde Heft 184) eine Bekanntmachung der Londoner Zeitung "The London Chronicle" vom 27. Januar 1795 für diese Postverbindung ab. Von dort ging die Post je nach Richtung entweder weiter über Bremen bzw. ebenfalls nach Hamburg.

Ich denke, dass die sächsische Post in dieser Zeit überwiegend, wenn nichts anderes gewünscht wurde, über Hamburg lief. Nach einem mir vorliegenden Postbericht von 1800 der Stadt Leipzig kostete allerdings ein einfacher Brief nach London über Amsterdam 5 Ggr. Da fehlen also noch 2 Ggr. bis nach Leipzig. Eventuell musste der Empfänger den Seetransit mit bezahlen und nicht der Absender?

Mit lieben Sammlergrüßen

Totalo-Flauti
 
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