Thema: Deutsches Reich Inflationsbelege
philast Am: 17.01.2016 17:06:14 Gelesen: 3718131# 4858@  
Hallo,

fangfrisch aus dem Netz ins Netz gegangen ist die nachfolgend gezeigte Postkarte von Frankfurt 27.8.23 nach Biel mit Gebühr bezahlt Stempel und Gebührenzettel mit Taxe percue Inschrift. Die ausgewiesene Gebühr in Höhe von 36000 Mk entspricht dem Auslandspostkartenporto.



In dem 1991 erschienenen Infla Band 28 wird zu dem Gebührenzettel folgendes geschrieben:

Frankfurt (Main) 1
Dieser Gebührenzettel wurde auf weißem Papier mit einem Vervielfältigungsapparat hergestellt. Die Größe beträgt ca. 40*18mm. Die Inschrift lautet
Taxe percue

Der Zettel weist außerdem die Unterschrift eines Postbeamten auf. Auch diese Unterschrift wurde schon beim Herstellenn der Zettel mit vervielfältigt.
Dieser Zettel wurde auf einem echt gelaufenen Auslandsbrief vorgelegt. Ein weiterer Zettel lag im Fragment vor. Durch die Art der Herstellung (Vervielfältigung) ist eine Katalogisierung unter Vorbehalt vorzunehmen.
Abgestempelt ist dieser Brief mit einem "Gebühr bezahlt" Stempel in Ellipsenform von
Frankfurt
(Main) 1
Gebühr bezahlt
in roter Farbe.
Verwendungsdatum 21.8.1923

Soweit die Beschreibung aus Infla Band 24.

Format des Zettels (hier 40*19mm), sowie die Entwertung entspricht der Beschreibung aus Band 24. Die Unterschrift eines Postbeamten liegt jedoch nicht vor wie in Band 24 beschrieben.

Die sichtbare Beschneidung der Postkarte wurde bereits durch den Absender vorgenommen und zwar auf die im Weltpostverein zulässigen 140*90mm. Nur im inneren deutschen Verkehr war das größere Format Din A6 (148*105mm) zugelassen. Im Auslandsverkehr wurde das größere Format erst auf dem UPU Kongress 1924 eingeführt. Bei Verwendung des größeren Formats hätte die Schweizer Post den Beleg als Brief angesehen und entsprechend nachtaxiert.

Grüße
philast
 
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