Thema: Motiv: Burgen und Schlösser
wajdz Am: 17.01.2016 22:30:04 Gelesen: 138033# 96@  
An der Mündung der Spree zur Havel thront auf einer Insel eine riesige Festung – die Zitadelle Spandau. Die Geschichte des imposanten Bauwerks reicht bis ins 13. Jahrhundert zurück. Als Kurfürst Joachim II. im Jahr 1560 begann, die Burg seiner Familie nordöstlich von Spandau zur Zitadelle auszubauen, war das auch eine Reaktion auf die Türkengefahr, denn das osmanische Reich dehnte sich nach Westen aus und die Fürsten Europas hielten dagegen, bauten Abwehrstellungen für den Ernstfall.

Doch als die Zitadelle nach fast vier Jahrzehnten fertig war, war sie eigentlich schon veraltet,. Inzwischen waren Geschütze mit größerer Reichweite entwickelt worden. Und obwohl die Türken nie bis nach Spandau kamen ( jedenfalls nicht als Kriegsheer ), wurde die Festung in den Jahrhunderten nach ihrem Bau mehrmals zum Kriegsschauplatz. Im 17. Jahrhundert lagerten die Schweden vor ihren Wällen, im Jahr 1806 übernahmen die Franzosen unter Napoleon die Festung und besetzten sie für sieben Jahre. 1813 holten die Preußen sie sich zurück.

Der 30 Meter hohe Juliusturm wurde bereits im 13. Jahrhundert gebaut. Hinter den meterdicken Mauern wurde nach 1871 der aus französischen Reparationszahlungen stammende "Reichskriegsschatz" aufbewahrt. Auch Gefangene waren hier interniert, und zu Hitlers Zeiten residierte das "Heeresgasschutzlaboratorium" in der Zitadelle, die 1945 aus Angst vor Giftgasexplosionen ohne Kampf am 1. Mai 1945 der Roten Armee übergeben wurde. Seit dem geht es friedlich zu in Spandau. Die Zitadelle ist die einzige Anlage Berlins, die vom Mittelalter über Renaissance, Barock und den Klassizismus des 19. Jahrhunderts einen authentischen Bogen in die Gegenwart schlägt.

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MfG Jürgen -wajdz-
 
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