Thema: (?) (35) Bund Nachentgelt Label der Post
drmoeller_neuss Am: 26.01.2016 08:51:12 Gelesen: 33787# 15@  
@ Journalist [#14]

Im ersten Fall sehe ich den AGB-Paragrafen richtig angewandt, die 100-Pfennig-Marke mit dem Fossil ist manipuliert worden, soweit das auf dem Scan zu sehen ist. Wahrscheinlich wurde ein Stempelfragment "entfernt". Hier kann man schon Vorsatz und Betrug unterstellen, und ein Richter schickt einen Betrüger nicht mit 30 EUR Strafe nach Hause. Es spielt keine Rolle, dass die Marken ungültig sind. Entscheidend ist die Manipulation und damit die Täuschungsabsicht. Hier ist das Nachporto die bessere Alternative.

Im zweiten Fall handelt es sich um eine Unterfrankatur, da der Brief nur mit 1,45 EUR frankiert ist. Es fehlen zum Maxibrief 115 Cent Porto (*). Hier wird man niemanden Vorsatz nachweisen können. Die "normale" Nachgebühr einschliesslich Einziehungsentgelt fällt aber an.

Off-topic: hier wird das Dilemma der Deutschen Post klar. Vermutlich sind die Sätze für das Strafporto durch die Regulierungsbehörde vorgegeben. Das Einzugsentgelt dürfte nicht kostendeckend sein, das bestätigt meine Erfahrungen, dass Nachporto - selbst bei unfrankierten Sendungen - nicht eingehoben wird.

Mit diesen beiden Sendungen hat die Deutsche Post ihren Zweck erreicht: Die Sendungen werden im Forum gezeigt und diskutiert und haben damit ihre Abschreckungsfunktion erfüllt. Die Frankatur mit ungültigen Marken ist ausserhalb philatelistischen Kreisen kein Thema, welcher Normalbürger hat noch 20 Jahre alte Marken in der Schublade liegen?

Es gibt den ein oder anderen Kunde, der auch einfach zahlt. Dann klingelt die Postkasse. Wenn der Kunde meckert, wird eben das Porto auf das normale Strafporto reduziert (bei der ersten Sendung fehlen 4,20 EUR, bei der zweiten 115 Eurocent)

(*) in früheren Beiträgen bin ich von einem Porto von 220 Eurocent für einen Maxibrief ausgegangen. Der kostet jetzt aber 260 Eurocent.
 
Quelle: www.philaseiten.de
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