Thema: (?) (272) Altdeutschland Bayern: Marken bestimmen
Christian Am: 02.01.2009 03:37:27 Gelesen: 197949# 6@  
@ Concordia CA [#56]

Hallo Jürgen,

trotz Deiner Ausführungen hege ich immer noch Zweifel, da ich die abgerundeten Ecken an mehreren Marken feststellen konnte. Ich diskutiere das Thema gerade mit eine Bekannten, dem mehr Vergleichsmaterial als mir zur Verfügung steht. Ich denke ich werde mich in Kürze nochmals dazu äußern können.

Anbei ein Auszug aus aus dem Buch von K.K. Doberer: "Rauten und gekrönte Löwen - die Geschichte der bayerischen Briefmarke"

Die zweite "Ziffer-im-Quadrat«-Serie

Der zweite Markensatz der Serie »Ziffer in Kreis und Quadrat« war diesmal nur etwas über vier Jahre in Verwendung. Zuviel war in den anderen Postvereinsländern in bezug auf zeitgemäße Markenmotive geschehen, als daß dies ohne Einfluß auf Bayern hätte bleiben können. Da der Briefverkehr sehr zugenommen hatte, gab es jedoch auch während dieser kürzeren Kurszeit hohe Auflagen, besonders der gängigen Werte. In Folge der technischen Entwicklung der Farbherstellung hielten sich nun aber die Farbschwankungen der verschiedenen Auflagen in Grenzen. Die I Kreuzer schwankte in der Farbe von Hellgelb bis Orangegelb. Die 3 Kreuzer gab es in Rosa und in Karmin. Die 6 Kreuzer schwankte von Blau bis Dunkelblau. Die 9 Kreuzer variierte von Gelbbraun bis Graubraun. Die I2 Kreuzer ging von Gelbgrün bis zu einem intensiven Grün. Die 18 Kreuzer wurde erst nach Vorschrift in zinnoberroter Farbe gedruckt. Man ging aber bald zu einer mehr blaßroten bis orangeroten Farbe über, wahrscheinlich weil diese Farbtönung weniger Kosten ver­ursachte.

Von der 1 Kreuzer gelb sind in den vier Jahren rund 17 600 000 Stück, also etwa 196 000 Bogen gedruckt worden. Diese hohe Zahl von Bogen wurde offenbar von einer Platte hergestellt, wobei allerdings mit einer Auswechslung besonders abge­nützter Druckstöckel zu rechnen ist. Daß dies dann nicht nur vereinzelt geschah, ist klar. Mit dieser Platte ist ja auch bereits eine kleine Sonderauflage der I Kreuzer rosa gedruckt worden. Da die Arbeitsstöckel nun so, wie sie aus der Prägepresse kamen, ohne Bearbeitung oder Abrundung der Ecken, benutzt wurden, ist aller­dings die Kontrolle der nach und nach ersetzten Arbeitsstöckel schwierig. Eine Aus­nahme macht das Druckstöckel auf Feld 25 des Bogens. Bei der Umstellung von der Auflage in Rosa zu der neuen Auflage in Gelb entdeckte man, daß die fast noch neue Platte auf Feld 25 ein Druckstöckel hatte, das am Buchstaben B in »Bayern« eine Beschädigung aufwies. So wechselte man dieses Stöckel gleich zu Druckbeginn aus, nahm aber als Ersatz ein noch gutes Stöckel der alten Serie mit den abgerunde­ten Ecken, das nun so von all den anderen Druckstöckeln mit spitzen Ecken zu un­terscheiden ist.


Herzliche Grüße

Christian
 
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