Thema: Bleisulfidschäden: Die Folienproblematik in der Philatelie
Peter Feuser Am: 04.02.2016 13:20:23 Gelesen: 171036# 76@  
Gelernt hat man aus der Schonfalz-Affäre (deren Schadenshöhe wohl im niedrigen Promillebereich der Hart-PVC-Schadenshöhe liegt) und der Weich-PVC-Affäre (ebenfalls geringe Schäden) nichts. In beiden Fällen erfolgte nach relativ kurzer Zeit ein Rückruf und die Falze bzw. Weich-PVC-Folien wurden nicht mehr für philatelistische Zwecke vertrieben. Hart-PVC-Folien wurden und werden immer noch seit Anfang/Mitte der 1970er-Jahre -trotz Kenntnis der Gefahren- von den Zubehörherstellern vertrieben. Bereits Mitte der 1970er-Jahre gab es juristische Auseinandersetzungen zwischen geschädigten Sammlern und einzelnen Albenherstellern. Das Verhalten der Zubehörhersteller ist völlig rücksichtslos und unverantwortlich. Es müsste geprüft werden, ob hier nicht gegen Produkthaftungsvorschriften verstoßen wird. Es sollte juristisch geprüft werden, ob den hauptbetroffenen Albenherstellern der Vorwurf der vorsätzlichen Sachbeschädigung gemacht werden kann.

Die von zwei Albenherstellern veranlassten Gutachten niedrig gestellter Institute (Universität Stuttgart bzw. Steinbeis-Institut, Reutlingen) müssen als Gefälligkeitsgutachten angesehen werden. Sie "entlasten" die Folien lediglich durch die Aussage, dass sich eine Migration (also ein Austreten) der schwefelhaltigen Stabilisatorenanteile, nicht nachweisen lasse. Sowohl in Gutachten der höher gestellten Papiertechnischen Stiftung, München, als auch der deutschen sowie der schweizerischen Material-Prüfungsanstalt (EMPA) werden diese Migrationen als Tatsache dargestellt.

Die von den beiden Albenherstellern veranlassten "Gutachten" sind infolgedessen zur Entlastung der Hart-PVC-Folien wertlos.
 
Quelle: www.philaseiten.de
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