Thema: Zurück und nachgeschickt
Heinz 7 Am: 08.02.2016 21:03:18 Gelesen: 533149# 346@  
Umleitungen

Liebe Freunde der Philatelie,

Postsendungen, die auf Anhieb nicht zugestellt werden konnten, wurden und werden in vielen Fällen in oft sehr aufwändiger Arbeit nachgesandt oder gingen zurück an den Absender. Dies führt dazu, dass eine Postsendung dann zweimal versandt wurde, oder noch mehr. Sicher haben die meisten von Euch solche Belege auch schon gesehen. Oft sehen sie zwar optisch nicht unbedingt "schön" aus, weil in der Regel Umleitungsvermerke u.ä. angebracht wurden, aber für uns Philatelisten sind solche postalischen Vermerke doch meistens sehr interessant.

Anbei zeige ich Euch einen Briefteil (Fragment, Briefvorderseite)



Dieser Brief von 1892 wurde von Neuenburg (Bayern) nach Malters in der Schweiz (Kanton Luzern) geschickt. Am Ankunftsort stellt man fest, dass der Empfänger nicht mehr hier wohnt und brachte den postalischen Kleber "Abgereist. / Parti." an (französisch). Zuvor schon war der Brief kräftig bearbeitet worden, so wurde fehlendes Porto festgestellt und mit Rot- und Blaustift wurden postalische Vermerke angebracht.

Leider lässt sich nicht mit Sicherheit feststellen, ob der Brief an den Absender zurückgeschickt wurde (ein allfällig rückseitig angebrachter Ankunftsstempel hätte hier vielleicht Klarheit geschaffen). Und auch der Stabstempel "UNGÜLTIG" (Abb. 796, Gruppe 25 Schweizer Abstempelungswerk) über die Schweizer Nachportomarken ist interessant: wo wurde er angebracht?

Ich gebe zu, dass ich den Brief schon mehrfach enträtseln wollte, bis jetzt bin ich aber immer nicht zu einem wirklich klaren Ergebnis gelangte. Wer weiss mehr dazu?

Der Kleber "Abgereist" ist bei Vuille gelistet, Seite 89, Nr. 11. Die Portomarken sind vermutlich Zumstein Nr. 17 B + 19 B oder 17 D + 19 D.

Herzliche Grüsse
Heinz
 
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