Thema: Motiv Bücher, Zeitschriften und andere Druckwerke
wajdz Am: 09.02.2016 18:43:44 Gelesen: 127323# 49@  
Trotzdem wir uns in einem thematisch sehr großzügig gehandhabten Forum befinden, möchte ich doch den philatelistischen Bezug herstellen.

Die Gründung einer echten Tageszeitung im Jahre 1650 in Leipzig war der vorläufige Höhepunkt einer stürmischen Entwicklung, die mit der ersten gedruckten Wochenzeitung des Straßburger Druckers Johann Carolus im Jahr 1605 begann. Bis zur Jahrhundertmitte breitete sich die periodische politische Nachrichtenpresse flächendeckend über den deutschen Sprachraum aus; der große Krieg hatte das Bedürfnis nach Zeitungen genährt. Mit dem neuen relativ preiswerten Medium, das stetig aktuelle politische Nachrichten aus der gesamten bekannten Welt unters Volk brachte, war erstmals in der Geschichte die allgemeine Publizität des Politischen realisiert. Diese gilt als unverzichtbare Grundlage der politischen Entscheidungsfindung in modernen demokratischen Staaten. Das Aufkommen von politischen Zeitungen - im Schoße vordemokratischer Systeme - war daher ein Vorgang von kultur- und bildungshistorisch revolutionärem Rang.

(Text aus http://www.editionlumiere.de/tages.html)

Seit um 1450 durch die Erfindung der beweglichen Lettern gedruckte Texte schnell verbreitet werden konnten, erschienen bald auch unregelmäßig publizierte Blätter zu aktuellen und vorwiegend politischen Ereignissen. Der Begriff Zeitungen war im damaligen Sprachgebrauch Nachrichten gleichzusetzen.

Die -Einkommenden Zeitungen- erschienen ab dem 1. Juli 1650 regelmäßig sechsmal in der Woche und gelten damit als die derzeit älteste bekannte Tageszeitung der Welt. Mit größter Wahrscheinlichkeit wurden sie in Leipzig vom Drucker und Buchhändler Timotheus Ritzsch (1614–1678) gedruckt, verlegt und herausgegeben.
Dieser Entwicklung ist die MiNr 2123 gewidmet.

MfG Jürgen -wajdz-


 
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