Thema: Belege deutschsprachiger Versicherungsunternehmen
Altmerker Am: 14.02.2016 19:06:10 Gelesen: 39610# 31@  


Hier ist die Versicherung nur der Empfänger, aber der Beleg ist spannend.

Die Adresskappe „Pfiffikus“, für die 1916 sogar ein Reichspatent erteilt worden ist, bestand aus einem Adressblatt mit angefalzter Verschlusskappe, die über den geöffneten „Altbrief“ geklebt wurde. Mittels der Adresskappe wurde auf der Vorderseite die alte Anschrift abgedeckt und mit dem umgeklappten Falz der Brief wieder verschlossen. Meine Recherchen ergaben, dass die Firma Georg Heine in Leipzig-Lindenau diese Kappen in den Größen 13x14 und 14x17,5 cm produzierte. Sie lieferte Adresskappen blanko und mit Firmen-Aufdruck.

Diese Adresskappen sind sowohl für den Papier-Freund interessant als auch für den Philatelisten, weil gerade in der Inflationszeit sich das Porto teilweise täglich ändern konnte. Unter der Kappe kann man meist erkennen, wohin der Original-Umschlag gesandt wurde, die Vor-Frankatur befindet sich auf dem Umschlag, kann aber oft ohne Zerstörung der Adresskappe nicht gezeigt werden. Oder wie bei diesem Stück wurde sie teilweise entfernt, so dass man deren Porto nicht mehr nachweisen kann.

Der Brief lief am 6.9.1923 2-3 N vom Katholischen Krankenhaus Erfurt nach Neudietendorf und einen Tag später am 7.9.23 6-7 N von dort an Thüringer Versicherungsamt nach Gotha. Ob da das Porto von 75.000 Mark schon wieder erhöht worden war, bleibt uns verborgen.
 
Quelle: www.philaseiten.de
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