Thema: Altdeutschland Bayern Eingehende Briefe
bayern klassisch Am: 26.04.2016 17:53:23 Gelesen: 253864# 67@  
Liebe Freunde,

heute zeige ich einen schnuckeligen Brief aus dem schönen Paris vom - tja, von wann eigentlich?





Der Inhalt hilft weiter, dachte ich, bis ich sah, dass der Absender mehrfach zur Feder gegriffen hatte, um ihn endlich abzuspedieren. Der 1. Teil in schwarzer Tinte geschrieben, datiert vom 11.7.1843.

Am 17.7.1843 griff er wieder zur Feder, diesmal in entzückendem Rot. Doch waren noch nicht alle Informationen vor der Versiegelung notiert worden, so dass er am 18.7.1843, jetzt wieder mit schwarzer Tinte, noch eine Beifügung unterschrieb.

Letztlich zeigt uns der Aufgabestempel den 19.7.1843 und viel Neues scheint an diesem Tag nicht mehr dazu gekommen zu sein, denn der frankierte Brief wog immerhin noch unter 7,5g. Siegelseitig erkennen wir das Franko von 15 Decimes mit der französischen Aufteilung von 7 Decimes und 8 Decimes (was ich so noch nicht gesehen hatte), wobei Bayern 20 Kr. (vorne oben rechts) bekam, also die 7 Decimes für sich überwiesen bekam.

Da es noch keine P.D. - Stempel gab, reichte hier auch der P.P. für Port payé aus, um Bayern klar zu machen, dass hier nichts mehr rechts des Rheins zu kassieren war. Die Leitung über Forbach - Saarbrücken (Preußen) und Homburg am 20.7.1843 ist auch belegt und durch die Rötel - 20 (Kreuzer) siegelseitig verifiziert worden.

Interessant noch die Adressse: Aus Georg Emmerling wurde "George" und aus Nürnberg wurde "Nüremberg", ein Wortschöpfung, die es so niemals gab. "Abgabe im silbernen Ritter in der neuen Gasse" war aber auf deutsch geschrieben worden, weil man in Nürnberg wohl keinem sonst getraut hätte.

Liebe Grüsse von bayern klassisch
 
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