Thema: Neues vom BPP - Bund philatelistischer Prüfer
Richard Am: 15.05.2016 09:10:17 Gelesen: 105674# 65@  
Bericht von der Prüfertagung am 30. April 2016

bpp-gg (13.05.16) - Als Prüferpräsident Geigle um 16 Uhr die rund 100 Mitglieder und Gäste der diesjährigen Prüfertagung in Nürnberg verabschiedete, lag ein spannender Tag hinter den Teilnehmern. Doch der Reihe nach:

Von den vier Prüfbewerbern, die sich im Januar in Limburg der obligatorischen Vorprüfung bei der Verbandsprüfstelle des BPP gestellt hatten, waren zwei so überzeugend gewesen, dass sie zur Fachprüfung in Nürnberg eingeladen wurden. Bogdan Pelc (Prüfgebiet: Polen) und Roman Scheibert (Prüfgebiet: China – kommunistische Vorläufer) glänzten denn auch mit überwältigendem Vergleichsmaterial und profunden Kenntnissen, so dass beide von der Mitgliederversammlung einstimmig neu aufgenommen wurden. Sie erlebten danach den Reigen der Berichte der Verantwortlichen im BPP.

Präsident Geigle schilderte gewohnt ausführlich das vergangene Jahr, unter anderem mit einem Fortbildungsseminar in Pullach bei München und einem Prüfernachwuchs-Werbeseminar in Wiesbaden in den Räumen der Auktionsfirma Köhler. „Nach meinen Beobachtungen sind alle Teilnehmer an dem Fortbildungsseminar deutlich schlauer nach Hause gefahren als sie am Freitag angereist sind“, skizzierte Geigle das intensive „Prüferbüffeln“. Auch sein Lieblingsthema „Attestgestaltung“ griff Geigle auf. Dem Wunsch mancher Prüfkunden, bei teuren, fehlerhaften Stücken auf ein Attest mit Mängelbeschreibung zu verzichten und stattdessen nur eine Signatur auf der Marke anzubringen, erteilte Geigle eine klare Absage. „Durch die Signierung von Material in 2. Wahl wird dieses erst handelbar gemacht, was dann regelmäßig zu Lasten der weniger gut informierten Sammler geht“, betonte Geigle und warb bei seinen Mitglieder dafür, stattdessen einen Befund oder ein Attest mit Beschreibung des Mangels auszustellen. „Werden keine Signaturen angebracht, sondern ein Attest mit Beschreibung des Mangels ausgestellt, wäre der erhoffte Mehrerlös des Anbieters durch „Aufskreuzlegen“ des Käufers nicht mehr realisierbar“, so Geigle, für den die Fälschungsbekämpfung eines seiner zentralen Anliegen ist.

Auch die anderen Vorstandsmitglieder hatten überwiegend Gutes zu berichten. Besonders gespannt sind die Zuhörer stets auf die Zahlen zur Homepage des BPP. Hier wusste Tobias Huylmans Interessantes zu berichten.

Eine geplante Satzungsänderung hatte im Vorfeld der Veranstaltung für Aufregung gesorgt. Am Ende der ausführlichen Diskussion waren sich aber alle Redner darüber einig, dass die Unabhängigkeit des BPP von äußeren Einflüssen gewahrt bleiben müsse. Der Vorschlag des Vorstandes, der diese Unabhängigkeit stärken soll, fand am Ende dann auch eine breite Dreiviertelmehrheit unter den Stimmberechtigten.

Drei Prüfern gelang die Erweiterung ihrer Prüfgebiete, ein Antrag wurde zurückgezogen. Auch hier ist die klare Linie des Vorstandes zu erkennen: Lieber ein Jahr mehr Vorbereitung als zu früh von der Leine gelassen zu werden – das hilft jungen Prüfern, die Risiken ihrer Prüftätigkeit zu minimieren.

Gegen 16 Uhr war die Mitgliederversammlung 2016 des BPP Geschichte. Präsident Geigle lud die Anwesenden zum Festabend ein, der traditionell um 19 Uhr beginnt und den Ausklang dieser traditionsreichen Veranstaltung darstellt. Erst lange nach Mitternacht verließen die letzten Teilnehmer die Hotelbar. Beim Frühstück am Sonntagmorgen verabschiedete man sich und fuhr in alle Himmelsrichtungen nach Hause. Am 29. April 2017 gibt es ein Wiedersehen an gleicher Stelle.
 
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