Thema: Altdeutschland Bayern: Briefe erklären
bayern klassisch Am: 17.05.2016 17:48:24 Gelesen: 331767# 58@  
Liebe Freunde,

heute zeige ich einen etwas ungewöhnlichen Brief mit etwas krimineller Energie der Nürnberger Absenderfirma Berger & Ziegler. Diese schrieben am 13.9.1862 den 1. Teil eines Briefes und am 17.9.1862 den 2. und letzten Teil ihres Briefes an die Firma Dupla Hermanos in Zaragoza (auch Saragossa manchmal geschrieben). Aber frankieren wollte man nicht ... Briefe nach Spanien kosteten zu dieser Zeit 18 Kr. über Frankreich offen spediert bis zur franz. - spanischen Grenze (Tarif ab 1.7.1858 ), oder alternativ über Preußen 9 Kr. frankiert bis zur deutsch - französischen Grenze.



Hier schmuggelte man in einem Paket den Brief an eine befreundete Firma im südfranzösischen Bayonne, welches nur ca. 30 km nördlich der spanischen Grenze lag und sorgte dort für eine unfreie Versendung nach Zaragoza. Der Empfänger bezahlte stattliche 18 Cuartos, die ca. 16 Kr. entsprachen. So riesig war der Gewinn also nicht und wenn die französische Post oder der französische Zoll versiegelte Briefe in Warensendungen feststellten, war immer eine Meldung von Paris nach München fällig, mit der man sich dies verbat.

Liebe Grüsse von bayern klassisch
 
Quelle: www.philaseiten.de
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