Thema: Schweiz: Portomarken
SH-Sammler Am: 22.05.2016 11:36:38 Gelesen: 36273# 13@  
@ Manne [#54]

Guten Tag Manne,

Dein Brief "gibt mir auch zu denken". Als Abgangsort lese ich OBERHAUSEN. Er ist mit 10 Pfennig ungenügend frankiert. Daher wurden die Portomarken für den Fehlbetrag in Basel draufgeklebt.

Nur: Der Maschinenmeister Schmid lebte nicht mehr in Basel, seine Adresse ist gestrichen. Er hat aber anscheinend seine neue Adresse bei der Post hinterlegt. So wurde der Brief nach Belfort an sein neues Domizil weitergeschickt.
Gängige Praxis wäre gewesen, die Schweizer Portomarken mit dem Stempel UNGÜLTIG zu annulieren, weil der Fehlbetrag von 25 Rappen ja nicht eingezogen werden konnte. Dafür hat dann die französische Post bei der Auslieferung des Briefes den Fehlbetrag kassiert.

Für die Festlegung des "Strafportos" müsste man wissen, wie viel ein Brief in die Schweiz gekostet hätte. Wahrscheinlich 20 Pfennig. So wurde der doppelte Fehlbetrag umgerechnet auf CH-Franken auf die nächsten 5 Rappen aufgerundet und dem Empfänger in Rechnung gestellt. Allerdings gab es zu verschiedenen Zeiten auch unterschiedliche Berechnungsformeln. Manchmal wurde nur der einfache Fehlbetrag verlangt oder noch nicht auf 5 volle Rappen aufgerundet.

Die Taxierung von Briefen ist sicher interessant und braucht einiges an Wissen, die Taxierung bei Nachporto oder "Strafporto" sind entsprechend schwieriger und nicht jedermanns Sache. Ich beisse mir manchmal fast die Zähne aus.

Wünsche Dir einen schoenen Sonntag

Hanspeter
 
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