Thema: Philatelie in der Presse
Richard Am: 18.01.2009 08:45:29 Gelesen: 1325907# 177@  
Heinz Schillinger - Der König der Briefmarken

Nürnberger Nachrichten, Nürnberg / she (17.01.09) - Seinen Namen kennt vielleicht nicht jeder, aber jeder hat schon mal ein von Heinz Schillinger entworfenes Motiv gesehen: Der im Februar 2008 verstorbene Nürnberger Maler und Grafiker gestaltete etwa das Knopf-Logo der Firma Wöhrl und fast 400 Briefmarken, was ihm den Spitznamen «Briefmarken-Papst» einbrachte. Die Galerie Atzenhofer widmet dem Künstler eine Ausstellung, die am Samstag eröffnet wird.

Heinz Schillinger ist es zu verdanken, dass die «schönste Briefmarke der Welt» 1989 aus Nürnberg kam: Seinem «Limburger Dom» wurde dieser Titel damals vom Weltpostverein verliehen. Wenige Tage vor seinem Tod am 17. Februar vergangenen Jahres erschien die letzte von ihm gestaltete Briefmarke - «100 Jahre Dorfkirche Bochum-Stiepel».

Mit 30 eigene Werbeagentur

Die erste Schau des Jahres bedeutet dem Galeristen Anton Atzenhofer viel: Schillinger war sein Lehrer an der Akademie der Bildenden Künste und hat seinen künstlerischen Werdegang maßgeblich geprägt. Von 1979 bis 1991 hatte der 1929 geborene Schillinger den Lehrstuhl für Grafikdesign inne. Sein Handwerk hatte er beim Nürnberger Sebaldus-Verlag als Retuscheur gelernt, später studierte er Grafikdesign an der damals nach Ellingen ausgelagerten Nürnberger Kunstakademie. Bereits mit 30 Jahren gründete er eine eigene Werbeagentur. Er gestaltete zum Beispiel Plakate für die 900-Jahr-Feier Nürnbergs und den Christkindlesmarkt. Auch der Büffel im Logo der Spielwarenfirma «BIG» stammt von ihm.

Besonders das Fränkische lag Schillinger nahe: Sein Gemälde vom Hopfenspeicher in Spalt ziert denn auch die Einladungskarte für die Schau in der Galerie Atzenhofer. Seine beiden Kinder und ehemalige Studenten halfen dabei, aus dem riesigen Nachlass des Künstlers die Bilder dafür auszusuchen. Schillinger lud seine Studenten gern zur fränkischen Landpartie: Nicht nur zum Zeichnen und Malen, sondern auch zum Einkehren in Wirtshäuser. Aber auch der Rest der Welt machte ihn neugierig: Die Ausstellung zeigt auch Ansichten von Gent oder dem Roussillon in kräftigen Farben und mit strahlend blauem Himmel.

Eine große Rolle spielen natürlich auch die Briefmarken: Schließlich wurden Schillingers Pflanzen, Gebäude, Autos, Motorräder und Schiffe in die ganze Welt gesendet.

Galerie Atzenhofer, Weißgerbergasse 17, «Heinz Schillinger - Meisterwerke», bis 28. März jeden Samstag 12-18 Uhr, Telefonnummer 09 11/9 33 04 02, Vernissage am heutigen Samstag von 12 bis 18 Uhr.



Seinen Namen kennt vielleicht nicht jeder, aber jeder hat schon mal ein von Heinz Schillinger entworfenes Motiv gesehen, wie hier eine Briefmarke die die Stadt Nürnberg zeigt. (Repro: Galerie)

(Quelle: http://www.nn-online.de/artikel.asp?art=952635&kat=48&man=3)
 
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