Thema: Schweiz Dauerserie Sitzende Helvetia Ausgabe 1854 ff (Strubel)
SH-Sammler Am: 10.06.2016 21:05:07 Gelesen: 135630# 104@  
@ bayern klassisch [#103]
@ hilmar
@ remstal und alle interessierten

Hallo Sammlerfreunde,

ich habe wieder mal einen Beleg, welcher aufzeigt, wie interessant unser Hobby sein kann. Ich bin an der Losbeschreibung des folgenden Beleges und habe wegen der Frankatur gestutzt. Nachstehend meine Interpretation. Falls ich eine falsche Annahme traf, bitte ich um Berichtigung.

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SCHAFFHAUSEN, 27. Okt. 1854 nach D – Ludwigshafen, frankiert mit total 20 Rappen.

Meine erste Überlegung war, dass Ludwigshafen doch 40 Rappen kosten müsste (1. Schweiz Rayon, 3. deutscher Rayon), der Brief also unterfrankiert wäre. Mein zweiter Gedanke war, dass sich der Posti geirrt haben muss und den Brief evtl. für Friedrichshafen taxierte.

ABER, auf der Rückseite ist der Ankunftstempel "Ludwigshafen" aufgebracht.

Ich sehe mir den Beleg noch genauer an und lese die Zusatzzeile, das müsste doch "Bodensee" heissen. Die alte deutsche Schrift lässt wieder mal grüssen.

Also Landkarte im Computer konsultieren und: Es gibt tatsächlich einen Ort am Überlingersee mit dem Namen Ludwigshafen.

Nun erneut die Taxe studieren. Distanz Schaffhausen nach Ludwigshafen ist 34 km. Das müsste doch ein Brief im Grenzbereich sein.

Die korrekte Taxe im Grenzbereich (Rayon Limitroph) ist jedoch 10 Rappen. Also ist der Brief um weitere 10 Rappen überfrankiert.

Bei Briefen im Grenzbereich bekommt die Abgangspost den ganzen Betrag, also das normale Porto von 10 Rappen. WARUM ist dann auf der Rückseite das (rote) Weiterfranko von 3 Kreuzern vermerkt? Die Badenser werden sich über den freiwilligen Beitrag von 3 Kreuzern = 10 Rappen gefreut haben.

Nun, was ist Eure werte Meinung. Ich wäre froh um allfällige Rückmeldungen, ob ich eine Fehlüberlegung mache.

Ich danke Euch schon mal für die Kommentare.

Liebe Grüsse

Hanspeter
 
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