Thema: Schweiz Dauerserie Sitzende Helvetia Ausgabe 1854 ff (Strubel)
bayern klassisch Am: 11.06.2016 07:00:30 Gelesen: 135683# 107@  
@ SH-Sammler [#106]

Guten Morgen Hanspeter,

vielen Dank für diese Infos - dann ist 1854 gesichert.

Folgende Möglichkeiten sehe ich:

A) Brief der 2. Gewichtsstufe im Grenzrayon über 15 bis 30g, daher 20 Rappen zu frankieren und diese gehörten der Aufgabepost allein. Dafür spricht die Entfernung von knapp 5 Meilen, wie im Grenzrayon vorgesehen.

Dagegen spricht B) die Rötel - 3 auf der Siegelseite, die üblicherweise das fremde (hier: badische) Weiterfranko anzeigte, wodurch er nicht doppelt, sondern einfach gewogen haben müsste und auch kein Grenzrayonbrief gewesen wäre, weil es bei Grenzrayonbriefen kein Weiterfranko gab.

Im Moment habe ich keine Literatur bei mir, doch müssten die badischen Grenzrayonorte im Vertrag von 1852 festgehalten sein und wenn Ludwigshafen am Bodensee da aufgeführt ist, war es ein Grenzrayonbrief. Dann lag der Fehler bei der Aufgabepost, wenn sie Baden 3 Kreuzer vergüteten und dem Absender 10 Rappen zuviel abnötigten.

Oder der Absender hatte nur einen einfachen Brief mit 10 Rappen versehentlich doppelt so hoch frankiert in Unkenntnis des Grenzrayons, aber dann passt die 3 hinten wieder nicht.

Es gibt also mehrere Möglichkeiten, den Brief zu interpretieren, wenn wir nicht wissen, ob Ludwigshafen im Grenzrayon lag, oder nicht. In jedem Fall hast du einen wunderschönen Brief mit knoblerischem "Background", den jeder gerne hätte.

Liebe Grüsse,
Ralph
 
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