Thema: Erfahrungen mit Trödlern und Flohmärkten
Cantus Am: 17.06.2016 22:54:42 Gelesen: 12699# 10@  
@ vaeterchen [#7]

Hallo Andreas,

Berlin hat nicht nur den Vorteil, noch um einiges internationaler zu sein als z.B. München, Köln oder Hamburg, aufgrund seiner Größe von zur Zeit etwa 3,5 Millionen Einwohnern bietet es auch Briefmarkenhändlern größere Chancen, sich einen Kundenkreis zu sichern, der das eigene geschäftliche Überleben sichert. Viele Briefmarkenhändler haben in den letzten Jahrzehnten mangels ausreichender Kundschaft aufgeben müssen, manche sind auch einfach nur in den Ruhestand gegangen, ohne einen Nachfolger zu finden, aber einige Händler haben es geschafft, sich am Markt zu behaupten, indem sie nicht nur Briefmarken, sondern auch Belege unterschiedlichster Art für potentielle Kunden vorrätig halten.

Die, die sich da in Berlin besonders hervortun, werde ich in der Folge beschreiben, zunächst aber möchte ich einen besonderen Hinweis für Ganzsachensammler loswerden.

Der Berliner Ganzsachensammlerverein 1901 e.V. (http://www.bgsv.de/index-DE.php ) trifft sich üblicherweise an jedem zweiten Donnerstag eines jeden Monats im Ratskeller Charlottenburg. Der Ratskeller befindet sich im Untergeschoss des Rathauses Charlottenburg in der Otto-Suhr-Allee 100. Wenn man den Ratskeller betritt, geht es ein paar Stufen hinunter, dann ganz geradeaus und schließlich wieder einige Stufen hinauf auf eine kleine Empore. Etwa 15 bis 20 Sammler treffen sich da regelmäßig monatlich zum Plausch, es werden Ganzsachen und andere Belege getauscht, ge- oder verkauft. Das Ganze spielt sich etwa in der Zeit von 18.00 bis 22.00 Uhr ab. Interessenten sind stets willkommen und werden so ein Kennenlernen sicherlich nicht bereuen.

Für Berlinbesucher, die zugleich auf der Suche nach Ganzsachen und anderen Belegen sind, empfehle ich zunächst einen Besuch des Ladengeschäftes von Herrn Heinemann in der Kollwitzstraße 93 in Berlin-Prenzlauer Berg, heute zum Bezirk Pankow gehörend (http://www.philatelie-heinemann.de/ ). Herr Heinemann hat stets einen größeren gut sortierten Belegebestand am Lager; man kann da in aller Ruhe am Besuchertisch sitzend diverse Behältnisse durchsehen, ohne zum Kauf gedrängt zu werden. Herr Heinemann ist ein angenehmer Händler, den ich immer wieder gerne aufgesucht habe.

Das Geschäft liegt in der Kollwitzstraße, die mit dem zentral gelegenen Kollwitzplatz (https://de.wikipedia.org/wiki/Kollwitzplatz ) und auch den Querstraßen ein besonderes Ensemble darstellt und auch ohne einen Besuch bei Herrn Heinemann ein Ziel ist, das in die Planung für einen Berlinbesuch eingebunden werden sollte.

In Berlin-Friedrichshain findet man in der Finowstraße 2, einer Querstraße der Frankfurter Allee, das Ladengeschäft, das Herr Finn vor einigen Jahren als völlige Neugründung dort installiert hat (http://briefmarken-und-münzen.de/pages/ladengeschaeft.php ). Obwohl es erst relativ kurze Zeit besteht, hat Herr Finn es geschafft, enorme Mengen an Material aus dem philatelistischen Bereich als Angebot für seine Kunden vorrätig zu halten, dabei auch diverse Kisten und Kartons mit Ganzsachen, frankierten Belegen oder auch Ansichtskarten. Bei meinem letzten Besuch war der Laden als etwas chaotisch zu bezeichnen, die Menge an vorgelegten Auswahlen hat mich dann aber völlig dafür entschädigt. Im Laden existieren Sitzmöglichkeiten für Kunden und man wird nicht zu irgendwelchen Käufen gedrängt.

In der Reinhardstraße 3 in Berlin Mitte, nahe der Friedrichstraße und fast gegenüber vom Friedrichstadtpalast, findet man das alteingesessene Briefmarkenfachgeschäft Krawczyk (http://www.briefmarken-krawczyk.de/ ), dessen langjähriger Inhaber Herr Mankiewicz seit Jahrzehnten einen guten Ruf genießt. Er hat in wechselnder Sortierung stets reichlich Belege vorrätig, Ganzsachen und Anderes, und ich habe bisher bei jedem Besuch bei ihm immer wieder interessantes Material für meine Sammlungen gefunden.

Die Firma Nowak & Beth hat vor einiger Zeit ihre Standorte in Pankow am Markt und im vorderen Teil der Koppenstraße aufgegeben und ihren neuen Standort in der Koppenstraße 93 am hinteren Ende vom Berliner Ostbahnhof bezogen (http://www.nowakundbeth.de/Startseite-Nowak-und-Beth-GmbH-Muenzen-Berlin ). Neben vielerlei anderen Angeboten kann man dort auch Ganzsachen erwerben, nach meiner Erinnerung waren das aber ganz überwiegend nur ungebrauchte Stücke von Deutschen Reich sowie einige Exemplare aus den osteuropäischen Staaten. Ich war jedoch schon einige Zeit nicht mehr dort, denn das Angebot passte nicht so recht zu meinen Sammlungsthemen, das Sortiment könnte sich deshalb inzwischen durchaus gewandelt haben.

Falls sich jemand einmal nach Reinickendorf „verirren“ sollte, so habe ich als kleinen Geheimtipp das Briefmarkenfachgeschäft von Herrn Grimm, das man in der Residenzstraße 147 findet (http://adresse.gelbeseiten.de/1023479077/grimm-achim/berlin/reinickendorf#originIndex=0;origin=/briefmarken-ankauf/berlin,reinickendorf ). Herr Grimm betreibt sein Metier schon seit Jahrzehnten und hat auch immer wieder interessantes Belegematerial am Lager. Ein Besuch könnte lohnenswert sein, einen Versuch wäre es auf jeden Fall wert.

Als letzte Adresse für Interessenten von Belegematerial möchte ich auf das Geschäft von Herrn Jahn hinweisen, das man in der Müllerstraße 79 B, etwa an der Einmündung der Afrikanischen Straße findet (http://adresse.dastelefonbuch.de/Berlin/1-Briefmarken-Manfred-Jahn-Berlin-M%C3%BCllerstr.html ). Letztmalig war ich vor etwa fünf Jahren bei ihm, damals hatte er immer noch eine interessante Auswahl an internationalen Belegen vorrätig.

Diese Auflistung Berliner Händler mit Belegeangebot soll erst einmal ausreichen; Hinweise zu Trödel- und Flohmärkten folgen in einem gesonderten Beitrag.

Viele Grüße
Ingo
 
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