Thema: (?) (183-184) Mit Brief und Siegel: Was sagt uns die Rückseite ?
zockerpeppi Am: 30.06.2016 19:29:03 Gelesen: 142849# 136@  
Auf den ersten Blick ein sehr schlichter Beleg, geschrieben in Brüssel am 15.5.1817.



Der Schreiber: Wilhelm (Guillaume), Prinz von Oranien, geboren im Haag am 6.12.1792, verstorben in Tilburg nach kurzer Krankheit am 17.3.1849. Vater war der spätere Wilhelm I., Mutter die Prinzessin Wilhelmina von Preußen. Beim Ausruf der Batavischen Republik mussten die "Oranies" fliehen. Fernab der Heimat, wurde der Prinz in Berlin und Oxford ausgebildet. Er diente unter Wellington in der Englischen Armee. Nach der Ernennung seines Vaters zum König kehrte er in die Niederlande zurück und befehligte die niederländische Armee, mit der er bei der Schlacht um Quatre-Bras und Waterloo kämpfte und leicht verwundet wurde.

Der Prinz bittet den Leutnant General Woronzow einige Briefe (Diplomatenpost) mit der Fuhre von Tags darauf nach Petersburg aufzugeben. Unterschrieben Guillaume Prce d’Orange, das Siegel des Prinzen auf der Rückseite. Mitglieder aus dem Königshaus genossen Portofreiheit. Die allererste Postinstruktion welche dies bestätigt fehlt noch in meinem Archiv, aber es gibt diverse königliche Erlasse zwischen September 1815 und März 1816 welche eine Portofreiheit bestätigen:

-vom 18.12.1815 PI an die Distrikte 4/5, Artikel 9. uneingeschränkte Portofreiheit (Franchise) für die Korrespondenz der Königlichen Familie: ihre Majestät, dem König, ihrer Majestät, der Königin, dem Königlichen Prinzen von Oranien, dem Königlichen Prinzen Frederic der Niederlande.
-vom 16.03.1816 PI n° 19 "droit des barrières" (Schranken- bzw. Wegegeld) keine Gebühr für die Pferdepost und Personal, welches die königliche Post, die der Prinzen und Prinzessin und ihrem engen Gefolge auf den Routen befördern.



beste Sammergrüße
Lulu
 
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