Thema: Begriffsbestimmung: Massenware
Henry Am: 28.01.2009 11:04:36 Gelesen: 14388# 1@  
In einem anderen Thread wurde die sinngemäße Frage "Wann liegt Massenware vor?" angesprochen.

In der Philatelie sehe ich den Begriff Massenware als Ausdruck für Vorkommens- und Verfügbarkeitshäufigkeit auf dem Markt und damit auch zur Wertigkeit.

Das Postwertzeichen der DS Blumen zu 3,90 € kann als Beispiel dienen. Von der Druckauflage her (die aber noch gar nicht veröffentlicht ist), dürfte die Marke eine Massenware sein, da sie genügend in gewünschter Anzahl verfügbar ist. Die Umstände des Erwerbsweges sind nicht ausschlaggebend. Man darf deshalb davon ausgehen, dass der postfrische Erwerb problemlos möglich ist.

Im gebrauchten Zustand sieht das anders aus. Nur ein Teil der produzierten Menge wird verwendet. Und nur ein sehr kleiner Teil der verwendeten Marken wird sich in hochklassiger Erhaltung (unbeschädigte Marke, sauberer Stempel mit vollständig lesbarem Datum und Postleitzahl) finden lassen.

Das heißt also, dass der Begriff Massenware solange für einen philatelistischen Artikel gilt, so lange er im gewünschten Zustand ohne Verfügungsproblem erhältlich ist. Sobald die Qualitätsanforderungen an den Artikel verschärft werden, verliert der Begriff "Massenware" seine Bedeutung und nähert sich dem Begriff "Unikat" (= Einzelstück). Dass die Häufigkeit den Wert bestimmt, ist eine alte Weisheit.

Aus dem Geschriebenen wird deutlich, dass es keine feste Regel für Massenware gibt und deshalb auch die Preisfrage immer nach Erhaltenswunsch und Erreichbarkeit richtet. Folglich werden die Einschätzungen von Verkäufern und Käufern ebenfalls ergebnisorientiert vorgenommen,

meint
Henry
 
Quelle: www.philaseiten.de
https://www.philaseiten.de/thema/1196
https://www.philaseiten.de/beitrag/13195