Thema: Generalgouvernement: Bedarfsbelege
Jürgen Zalaszewski Am: 19.08.2016 13:11:28 Gelesen: 130635# 121@  
Hallo Zusammen,

was etwas geht, wenn man nur will, zeigt das nachfolgende Beispiel.

Eine Reichspostkarte zu 6 Pfg wurde von einem Soldaten in Krakau am 22.8.43 beschrieben und aufgegeben. Tags drauf wurde die Karte bearbeitet, diese als nicht gültig im Generalgouvernement erkannt (blauer Kasten um das Wertzeichen) und mit 9 Pfg Nachgebühr belegt sowie mit beigesetztem Tagesstempel von Krakau 1 versehen.

Im Postamt Leck in Schleswig hatte ein anderer Postler ein Herz für den Soldaten bzw. seine Familie und dachte sich, das der Absender sicherlich nur vergessen hatte, das Wörtchen "Feldpost" anzugeben. Es ist ja auch noch ein schwach abgeschlagener Briefstempel einer Einheit zu erkennen. Flugs wurde der Nachgebührbetrag mehrfach durchgestrichen, das zuvor ungestemplt gebliebene Wertzeichen abgestempelt und mit einem "N" für "Nachträglich entwertet" mit Blaustift versehen. So konnte die Karte ohne Zusatzkosten zugestellt werden, die Arbeit hatte die Reichspost.



Beste Grüße
Jürgen
 
Quelle: www.philaseiten.de
https://www.philaseiten.de/thema/7394
https://www.philaseiten.de/beitrag/132929