Thema: DDR Spezial: Dauerserie Walter Ulbricht Typendiskussion
Max78 Am: 07.09.2016 16:24:34 Gelesen: 165709# 174@  
@ WUArtist [#154]

Hallo WUArtist und alle anderen, die sich auch mit den Typen der Ulbricht-Marken auseinandersetzen,

da es mir irgendwie nicht in den Sinn kommen wollte, habe ich noch einmal das Paar Mi. 846 I 2.2 unter die Lupe genommen und möchte noch ein paar Details feststellen, nachdem WUArtist der Ansicht war, dass der ausschlaggebende Unterschied die unterbrochene Kinnlinie darstellt und die anderen Faktoren unterrangig betrachtet werden sollten.

Zur Erinnerung noch einmal beide Paare zur Ansicht, Thema Typenunterscheidung Mi. 846 I 2.1 u. 846 I 2.2:



Bei dem linken von WUArtist vorgestellten Typenpaar habe ich 2 blaue Markierungen gesetzt, die 1. auf Stirnhöhe, wo sich die Marken meiner Meinung nach unterscheiden, und die 2. bei der Kinnpartie, die für mich (ausgenommen der unterbrochenen Kinnlinie) relativ gleich aussehen.

Nun zu den Details, die mich eher dazu neigen lassen, dass im Endeffekt keine klare Typenunterscheidung möglich ist, da es immer wieder Untertypen gibt. Schließlich handelt es sich teilweise um Merkmale, die durch dickeren/dünneren Farbauftrag schnell mal verschwinden können (wie z. B. die Kinnlinie).
Zur Detailansicht habe ich die Merkmale herausgepickt, die im Michel-Spezial für jeden ersichtlich sind:

1. Nasenrücken (mit oder ohne Punkt)
2. Stirnglatze (mit oder ohne Punkt)
3. Linie des Kinnbartes (geschlossen oder offen)
4. Hemdkragenschraffur (Punkt oder Strich/Punkt/Strich)

1. der Punkt auf Nasenrücken ist auf der rechten Marke stärker ausgeprägt:



2. Stirnglatze: beide Marken weisen keinen Punkt auf der Stirnglatze auf, zeigen aber deutliche Unterschiede oberhalb der Brille (Stirnfalten):



3. Linie des Kinnbartes: beide Linien sind klar geschlossen, dafür differenziert sich die Zeichnung im markierten Bereich (siehe auch blaue Markierung beim anderen Paar, wo die Zeichnung sich eher gleicht):



4. und zu guter letzt der deutlichste Unterschied in der Hemdkragenschraffur so wie es auch im Michel vermerkt ist:



Als Résumé zu dieser Sache tendiere ich eher dazu, dass durch die zahlreichen Untertypen (erfahrene Sammler wie z.B. WUArtist könnten bestimmt über 40 Stück auseinanderhalten) die klaren Grenzen zu deutlich unterscheidbaren Typen verschwimmen. Konsequenterweise sollte man es ähnlich wie bei der Bautenserie handhaben: den Spezialsammlern ihre Freude und wissenschaftlichen Erkenntnisse bei den Unterschieden lassen und im Michel-Katalog wieder ein paar Rädchen zurückschrauben, da es einem nicht spezialisierten Sammler kaum möglich ist, die Unterschiede klar zu deuten (ausgeschlossen Type 1 und 2).

mit Grüßen Max
 
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