Thema: (?) (155) Großherzogtum Baden: Belege des 19. Jahrhunderts
bayern klassisch Am: 09.09.2016 19:04:40 Gelesen: 108089# 79@  
@ Max78 [#78]

Hallo Max,

dein Brief vom 14.12. stammt aus den Jahren 1843 bis 1850. Warum? Erst ab dem 1.8.1843 gab es, wie man hier schön sehen kann, einen Gemeinschaftsvertrag Baden - Bayern und im Dez. 1851 waren Baden und Bayern im Postverein, so dass es damals keine Barfrankatur mehr gab.

Da ich keine Bahnpoststempel sehe, halte ich die Jahre 1843-1847 für sehr wahrscheinlich - viel präziser wird man es kaum hinbekommen.

Die 12 Kreuzer, die der Absender in Miltenberg bezahlte, waren hälftig zwischen Baden und Bayern zu teilen und der Brief durfte 8,75g wiegen (halbes Loth). Briefe kosteten bis 6 Meilen 4 Kreuzer, über 6 bis 12 Meilen 8 Kreuzer und über 12 Meilen wie hier (181 km) 12 Kreuzer je halbes Loth.

Baden hat die 12 Kreuzer mit Rötelstift abgestrichen, weil man in Baden gerne auch hinten Botenlöhne notierte, die mit dem Porto nicht verwechselt werden sollten. Bayern durfte das siegelseitig notierte eigene Franko nicht abstreichen, es hätte auch wenig Sinn gemacht, erst den Absender zahlen zu lassen, um dann "die Quittung" hierfür wieder zu streichen.

Liebe Grüsse,
Ralph
 
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