Thema: Generalgouvernement: Bedarfsbelege
Jürgen Zalaszewski Am: 20.09.2016 14:31:20 Gelesen: 129449# 126@  
@ hajo22 [#125]

Hallo Hans-Joachim,

ja ein schönes Stück, wenn da nicht so ein ungutes Gefühl wäre. Die Poststützpunkt- oder Zustellungsmarken gehören zu den großen Unbekannten im Sammelgebiet Generalgouvernement. Von allen anderen Marken und Ganzsachen gibt es Belege zuhaufe in allen Variationen, sei es als "gemachte" Sammlerpost, bei denen keiner auf das richtige Porto geachtet hat, sei es als normale Bedarfspost. Dabei fällt natürlich auch auf, dass z.B. Belege mit Sondermarken so gut wie nie bedarfsgebraucht vorkommen.

Ähnlich verhält es sich mit den Marken MiNr.: Z 1 bis Z 4, die ja immerhin 15 Monate, vom 1.12.40 bis 28.2.42, gültig waren. So richtige Bedarfspost ist wirklich sehr selten zu finden, wahrscheinlich schlummern sie in den großen Sammlungen der Leute, die sowieso immer die Rosinen besitzen.

Die meisten Belege die ich kenne, haben immer etwas mit der Stadt Lancut und den Poststützpunkten Czarna Lancucka, Wysoka und Wasola zu tun. In der Abbildung zeige ich einen Brief mit Vorder- und Rückseite, der auch den Poststützpunkt-Stempel Czarna Lancucka sowie auf der Vorderseite den Tagesstempel von Lancut, UB a vom 20.4.41 trägt.



Dazu kenne ich noch mindestens drei verschiedene Päckchen-Adressen, die Deinem sehr stark ähneln. Allen Belegen ist gemein, dass sie "wie aus dem Ei gepellt" aussehen. So auch mein Brief, der noch nicht einmal verschlossen wurde. Das läßt doch bei allen Belegen den Gedanken nach "Mache" aufkommen.

Neben den gezeigten dürften noch zusätzlich die Formblätter "Benachrichtigung über eine Postsendung" bekannt sein, bei denen die je nach angekündigtem Gegenstand verklebten Gebühren mit ellipsenförmigen zweisprachigen Poststützpunktstempel entwertet wurden. Es ist bekannt, dass diese Belege durch die Versandstelle für Sammlermarken in Krakau gefertigt und verkauft wurden.



Beste Grüße
Jürgen
 
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