Thema: Alliierte Besetzung SBZ 212-241: Die Köpfe (Fehl-)Katalogisierungen
Karsten Ruscher Am: 30.09.2016 13:35:10 Gelesen: 38447# 5@  
Bezugnehmend auf den Beitrag von Carsten Burkhardt möchte ich hier zu einigen Punkten Stellung nehmen. Grundlegend, eine Katalogisierung muss sachlich korrekt und für den Anwender nachvollziehbar sein.

Inwieweit bestimmte „neue“ Farbvarianten oder Typen der Freimarkenserie Köpfe I, die katalogisiert werden sollen oder sollten, dem entsprechen...; inwieweit diese auf Grundlage einer breiten Basis und/oder der Sammlerschaft stehen...; inwieweit die Bestimmungen dieser Farbvarianten und Typen valide und reliabel sind... lasse ich hier einfach mal im Raum stehen lassen. Für mich ist unklar, ob alles was hier „erforscht“ wurde, korrekt ist und einer kritischen Überprüfung standhält.

Einige kleine Anmerkungen: 1. Farbbestimmungen der Forschungsgruppe (Herr Podien und Herr Burkhardt) sind fast ausschließlich an gestempelten Marken erfolgt, also Material, welches zuvor „gewässert“ wurde und potentiell als chemisch verändert angesehen werden muss. 2. Bestimmte Farbvarianten sind durch Licht manipulierbar. 3. Die Messreihen und das publizierte Datenmaterial einschliesslich deren Interpretation sind schlicht und ergreifend undurchsichtig bzw. nicht nachvollziehbar. 4. Papiervarianten sind überhaupt nicht beachtet worden.

Bezüglich einer Typeneinteilung bei Marken der Freimarkenserie Köpfe I und II sollte ein Studium der Technik des Buchdruckes für nur 10 bis 15 Minuten eine Typendiskussion als auch die Einteilung von Farbvarianten (Köpfe II) auf Grundlage der aufgestellten Kriterien eigentlich ad absurdum führen.

Zähnungsvarianten (Kammzähnung und Kreuzkammzähnung) in der Freimarkenserie Köpfe I bestehen und sind für den Spezialsammler von Interesse. Bedingt durch eine sehr hohe Variabilität im Abstand der einzelnen Zähnungslöcher lässt sich an Einzelmarken die Kreuzkammzähnung jedoch nicht immer zweifelsfrei feststellen. Fraglich ist auch, inwieweit hierdurch ein „Mehrwert“ der Marke erreicht wird, der eine entsprechende Katalogisierung rechtfertigen würde. Andernfalls ist es ausreichend, auf die Existenz dessen zu verweisen.

Nüchtern zusammengefasst: wir befinden uns mit der vorliegenden „Forschung“ durch die Forschungsgruppe Köpfe/Pieck in einer Situation, wie sie bereits vor Initiierung der FG bestand.

Karsten Ruscher
 
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