Thema: Deutsches Reich Inflationsbelege
inflamicha Am: 02.10.2016 21:57:42 Gelesen: 3446322# 5501@  
Guten Abend,

dann will ich den Tag mal mit dieser Karte beschließen:



Eine Ganzsachenpostkarte P 146 I wurde hier als Formular verwendet- der Wertstempel war längst nichts mehr wert. Mit einer Mi 279 a zu 15.000 Mark wurde die Ortspostkarte innerhalb Berlins vom 10.9.1923 (PP 17) portorichtig frankiert. Leider war der Absender (der hier übrigens ein Patent für zweimal verwendbare Zündhölzer anbot) schlecht informiert- die Deutsche Zündholzfabriken-AG war in Kassel ansässig. Die Karte wurde nachgesandt und somit zur Fernpostkarte, Porto 30.000 Mark. Bei derartigen Nachsendungen wurde nur der einfache Fehlbetrag, also 15.000 Mark als Nachporto erhoben. Der Empfänger verweigerte jedoch die Annahme, da er das Nachporto nicht zahlen wollte. Da das sicher öfter vorkam, hatte man in Kassel einen entsprechenden Gummistempel herstellen lassen. Das Einnahme-Nachweisbuch musste um die 15.000 Mark entlastet werden- auch hierfür gab es einen Stempel, um diesen Vorgang auf der Karte zu dokumentieren. Diese wurde nun zurück nach Berlin befördert.

Einen solchen Beleg mit 5 verschiedenen Nebenstempeln findet man sicher nicht alle Tage.

Ich wünsche euch einen schönen Feiertag!

Gruß Michael
 
Quelle: www.philaseiten.de
https://www.philaseiten.de/thema/1155
https://www.philaseiten.de/beitrag/135787