Thema: Dänemark Bedarfspost ab 2016
drmoeller_neuss Am: 13.10.2016 08:45:58 Gelesen: 33107# 7@  
Ich möchte die Dänische Post nicht in Schutz nehmen, aber Deutschland ist auch schon extrem mit seinem Postkartenporto von 45 Cent, das seit fast 25 Jahren nicht mehr erhöht wurde. Betriebswirtschaftlich macht eine Unterscheidung zwischen Postkarten und Briefen keinen Sinn, und ist bei Auslandssendungen vor einigen Jahren weggefallen.

Deutschlands Post profitiert von unserem Rückstand bei der Verwendung des Internets im geschäftlichen Verkehr, der immer noch zu einem hohen Postaufkommen führt. In skandinawischen Ländern ist es üblich, Kündigungen oder auch die Steuererklärung online einzureichen. In Deutschland zählt noch immer das gute alte Papier, selbst der Internetvertrag muss wie vor hundert Jahren per Einschreiben mit Rückschein gekündigt werden. Immerhin wurde vor kurzen das Gesetz geändert, und alle Verträge, die online abgeschlossen wurden, dürfen jetzt auch online gekündigt werden.

Als Sammler verschicke ich häufig eine große Steckkarte mit einem Beleg oder einem Block. Da komme ich auf einen DIN-A5-Brief, der etwa 40 Gramm wiegt. In Deutschland ist das immer ein Großbrief, der im Inland mit 1,45 EUR und ins Ausland mit 3,60 EUR zu Buche schlägt. In vielen europäischen Ländern, darunter auch Dänemark, zählt das noch als "Standardformat" und ist selbst in Dänemark noch günstiger als in Deutschland. Es hängt vieles vom Blickwinkel ab. Zusammenfassend ist aber zu sagen, dass viele Postgebühren in Deutschland wie zum Beispiel das Einschreiben im Vergleich zu anderen Ländern sehr günstig sind.

Ich bin gespannt, welche Ausweichstrategien die dänischen Postkunden entwickeln. Das "europäische Recht" sieht ausdrücklich Wettbewerb bei Postdienstleistungen vor. Firmen mit viel Auslandskorrespondenz sind gut beraten, sich mit einem Dienstleister aus Deutschland zusammen zu tun, wenn sie nicht selbst die Post in Deutschland aufgeben können.

Privaturlauber können auf Postkartendienste ausweichen, und den Text und das Motiv per Handy in die Heimat übertragen. Ausgedruckt wird das von einem Dienstleister und mit 45 Cent beklebt. Pro Postkarte kostet der Spass bei http://www.urlaubsgruss.com inklusive Porto 1,69 EUR.
 
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