Thema: Philatelie in der Presse
Richard Am: 17.10.2007 21:52:46 Gelesen: 1330998# 31@  
Ein Tag rund um die „kleinsten Gemälde der Welt“

Von Tatjana Bremer

Ludwigsburger Kreiszeitung, Steinheim (16.10.07) - Auf der Tauschbörse des Briefmarken- und Münzsammlervereins Bottwartal boten Sammler am Sonntag im Foyer der Blankensteinschule ihre kleinen Schätze zum Tausch oder Kauf an.

Münzen und Marken aus aller Welt und aus den unterschiedlichsten Epochen waren im Angebot. Auch besondere Stücke aus der Zeit des Deutschen Reichs, der DDR oder der früheren Bundesrepublik ließen sich finden, etwa ein „Karl-Marx-Block“, ein Briefmarkenblock aus der ehemaligen DDR, auf dem das Portrait von Karl Marx prangt.

„Ein Block ist so etwas wie das Hochzeitskleid einer Briefmarke“, erklärte Vereinsvorsitzender Ewald Waltz den besonderen Wert der aneinanderhängenden Marken, die mit einem hübsch verzierten Rand „eingekleidet“ sind.

Zu den noch wertvolleren Stücken der Steinheimer Börse gehörte, mit einem Schätzwert von über 2000 Euro, zum Beispiel ein postfrischer, also ungestempelter „Posthornsatz“ aus den frühen fünfziger Jahren der BRD. „Dieser Briefmarkensatz ist ungestempelt eine Rarität, denn wer konnte es sich in der Nachkriegszeit schon leisten, eine Briefmarke unbenutzt in das Album zu kleben?“, weiß Waltz, der sich als Briefmarkenkenner auch für Geschichte interessiert.

„Briefmarken wecken zum einen das Interesse an der Zeit, in der sie gedruckt wurden, zum anderen lernt der Sammler auch einiges über Geografie, da er ja immer wissen will, wo die Länder und Orte liegen, aus denen die Marken stammen“, so Waltz. Außerdem hätten die Briefmarken als „kleinste Gemälde der Welt“ auch einen künstlerischen Wert.

Die winzigen Bildchen regten wiederum dazu an, Näheres über die abgebildeten Motive wie Tiere, Pflanzen, bekannte Gebäude oder berühmte Persönlichkeiten zu erfahren. Diesen „Bildungseffekt“ der Briefmarke nutzen auch die Schüler der Blankensteinschule, für die der Briefmarken- und Münzsammlerverein eine AG anbietet, in der Nachwuchsphilatelisten in das Einmaleins der Briefmarkenkunde eingeweiht werden. Die Schüler erfahren dort zum Beispiel, wann die erste Briefmarke gedruckt wurde oder welche unterschiedlichen Zähnungen, Gummierungen und Briefmarkenformen es gibt. Dass eine Briefmarke nicht immer vier Ecken haben muss, konnte man auf der Tauschbörse auch lernen, wo runde und dreieckige Exemplare zu finden waren.

(Quelle: http://www.ludwigsburger-kreiszeitung.de/index/LKZPortal/Vereine.html?arid=4673)

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Begeisterte Sammlerin auf der Tauschbörse: die 79-jährige Rosemarie Fink.

Bild: Alfred Drossel
 


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