Thema: BDPh-Vorstände Schmidt und Bernatek mit sofortiger Wirkung zurückgetreten
Richard Am: 23.10.2016 14:01:44 Gelesen: 14611# 11@  
Schreiben von Walter Bernatek, Schatzmeister des BDPh, vom 21. Oktober 2016

Liederbach, 21.10. 2016

Rücktritt als Schatzmeister des BDPh

Guten Tag Helma,
Guten Tag sehr geehrte Herren,

hiermit setze ich Sie davon in Kenntnis, dass ich von meinem Amt als BDPh-Schatzmeister mit sofortiger Wirkung zurück trete. Die vom derzeitigen BDPh-Präsidenten und einigen weiteren BV-Mitgliedern verfolgte Politik, sowie insbesondere auch deren Art der Umsetzung, bin ich nicht bereit mit zu tragen.

Die Zusammenarbeit im Bundesvorstand ist seit einigen Monaten schwierig. Ich möchte nur 2 Ereignisse exemplarisch anführen, die den Ausschlag zu meinem jetzigen Schritt gegeben haben:

1. Weigerung des BDPh-Präsidenten dem Schatzmeister gegenüber Auskünfte zu evtl. auf den BDPh zukommenden Kosten aus Rechtsstreitigkeiten mit der Stiftung zu erteilen

2. Abweisung des Minderheitenbegehrens gemäß § 37 BGB, sowie die Art der Kommunikation hierzu im BDPh-Vorstand

Hintergrund zu Punkt 1:

Ein Auseinandersetzungsstil wie z. Z. zwischen den BDPh-Präsidenten und der Stiftung geführt, führt m. E. zur Schädigung der Philatelie!

Hier wird „Geld für juristische Auseinandersetzungen verbrannt“, das der Philatelie im Sinne der Stifter nützlich sein soll. Der Zweck dieser Kontroverse ist mir unerklärlich und der Präsident verweigert seinem Schatzmeister Auskunft zu dieser Frage.

Wohlgemerkt: Ich habe in meiner Funktion als Schatzmeister des BDPh nur nach dem Sinn der Auseinandersetzung und ggfs. entstehender Kosten gefragt; nicht nach der geplanten Strategie. Dass man mir zu einer Strategie keine Auskunft geben möchte, könnte ich als designiertes Mitglied des Stiftungsvorstands noch verstehen.

Das Angebot der Stiftung an Alfred Schmidt und mich in die Stiftung einzutreten, sehe ich als Handreichung. Es ist ein Zeichen, dass es nicht um Probleme mit dem BDPh geht, sondern um Probleme mit einer Person.

Für mich steht fest, dass ich den Mitgliedern des BDPh nicht versuchen werde das Unerklärliche zu erklären: Warum der BDPh Leistungen kürzt, Beiträge erhöht und gleichzeitig Aufwendungen wegen juristischer Auseinandersetzungen in beträchtlicher Größenordnung gegen den größten Förderer, die Stiftung zur Förderung der Philatelie und Postgeschichte, in den Büchern hat.

Ferner bitte ich nicht zu vergessen, dass die Stiftungsaufsicht eingeschaltet ist. Sofern es Fehler auf Seiten der Stiftung geben sollte, bin ich mir sicher, dass die Aufsicht diese Punkte aufgreift.

Details zu Punkt 2:

Eine Mehrheit im Bundesvorstand interpretiert die Satzung des BDPh in der Weise, dass bei Einberufung einer außerordentlichen Hauptversammlung die Stimmen der Verbände und der Einzelmitglieder gleichberechtigt zu sehen seien. In der Folge sei das unterbreitete Minderheitenbegehren nicht von der erforderlichen Mitgliederzahl unterschrieben.

Die Ablehnung des gestellten Antrags auf eine a. o. Hauptversammlung aus formellen Gründen beinhaltet die Abwendung von dem, was die Vertreter unserer Mitglieder wirklich wollen. Der Bundesvorstand, der hier gesamtheitlich verantwortlich ist, verliert mit einer solchen Ablehnung, meines Erachtens unabhängig vom juristischen Sachverhalt, die moralische Berechtigung zur Führung des Verbandes.

Der von 10 LV-Vorsitzenden unterschriebene Brief, in dem die Einberufung einer a. o. HV gefordert wird, ist Anlass, um auch eine a. o. HV durchzuführen. Sofern hier Satzungspassagen bedenklich erscheinen, ist eine Einberufung in jeden Fall nach § 7, (4) a) unserer Satzung möglich. Dieser Paragraph sagt:

„Eine außerordentliche Hauptversammlung kann jederzeit vom Bundesvorstand aus wichtigem Anlass einberufen werden.“

Ein solcher Antrag auf Einberufung einer a. o. Hauptversammlung durch den Bundesvortand wurde von mir gestellt. Lediglich Alfred Schmidt unterstützte meinen Antrag. Alle anderen Mitglieder des BV hielten es nicht für nötig, zu diesem Antrag Stellung zu nehmen. Sie lehnten den Antrag auch nicht ab, sondern ignorierten die Antragstellung. Von der letztlich durch Herrn Decker abgegebenen Stellungnahme erfuhr ich erst durch den Adressaten.

Somit ist die Basis für eine konstruktive Zusammenarbeit im derzeitigen Bundesvorstand des BDPh nicht mehr gegeben.

Ich danke Ihnen, den Vorsitzenden der Verbände, ausdrücklich für die sachliche und freundliche Zusammenarbeit, die ich in meiner kurzen Amtszeit erfahren durfte.

Mit freundlichen Grüßen
Walter Bernatek
 
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