Thema: Altdeutschland Bayern Eingehende Briefe
bayern klassisch Am: 25.10.2016 15:07:27 Gelesen: 248136# 134@  
Liebe Freunde,

für die meisten Sammler sind portogerechte Frankaturen (fast ein Widerspruch in sich) und Unterfrankaturen wichtig und interessant, weswegen sie diese bevorzugt sammeln. Aber eine Handvoll Postgeschichtler freut sich sehr, mal einen überfrankierten zu finden und wenn er dann so schön ist, wie dieser kleine Mann, dann schnappt er ihn sich ohne Rücksicht auf (finanzielle) Verluste.



Mit dem Bahnpoststempel Toulouse A Bordeaux am 27.6.1864 versehen lief ein Kuvert an einen Franzosen, der in Bad Kissingen kurte. Der Absender hätte nach dem PV vom 1.7.1858 je 10g Gewicht nur 40 Centimes frankieren brauchen. Hier kleben aber 60 Centimes. Oft wird, wohl nicht ganz falsch, argumentiert, dass neue Postverträge mit neuen Gebühren nicht bei jedem Korrespondenten bekannt waren und diese dann noch nach den alten Tarifen ihre Briefe frankierten.

Nun - hier war der vorherige Postvertrag der vom 1.7.1847 und nach diesem kosteten Briefe dieser Art 50 Centimes - aber immer noch keine 60 Centimes, für die es damals keine tarifliche Basis gab.

Ausweislich seiner Siegelseite lief er über Strasbourg am 1.7.1864 nach Bad Kissingen ein. Der Absender wusste, dass der Empfänger im "Hotel de Russie", also dem Russischen Hotel, abgestiegen war, weswegen er ihn nicht poste restante verschicken musste, wo er auf eine Abholung hoffen musste.

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Liebe Grüsse von bayern klassisch
 
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