Thema: Siebenbürgen
10Parale Am: 27.10.2016 15:03:32 Gelesen: 23247# 2@  
Auf manchen Briefen findet man sogar noch die Landesbezeichnung "Siebenbürgen" im Anschriftenfeld.

Hier gezeigt bei einem einfachen österreichischen Geschäftsbrief bis zu einem Loth auf einer Distanz von über 20 Meilen. Der Brief wurde laut Gebührenverordnung vom 1.11.1858 freigemacht mit 15 Kreuzer braun aus der Freimarkenserie Doppeladler. Er lief am 30. Oktober 1865, also vor knapp
151 Jahren von Wien nach Hermannstadt.

Die Postroute von Wien nach Hermannstadt hatte eine enorme Bedeutung auch für die Kommunikation mit den Fürstentümern der Moldau und der Walachei und weiter hin bis in das ehemals byzantinische Konstantinopel.

Der Erzherzog und Kaiser Karl VI. (1711 - 1740) eröffnete im Jahr 1719 die Postroute, die unter dem Namen "Via Carolina" Transsylvanien (Siebenbürgen) mit Oltenien (Teil der Walachei) über den Rothen-Turm Pass verband. Im Prinzip verfolgte sie eine alte Heeresstrasse bzw. einen alten Verbindungsweg entlang der Flusses Olt (Alt), weshalb das Land auch als Oltenien bezeichnet wird.

Wer Literatur zum Thema haben möchte, dem empfehle ich sehr das Buch "Istoria postala a Sibiului" von Emanoil Munteanu (1980). Die Via Carolina war nicht die erste Postroute, die Siebenbürgen mit der Walachei verband. So ist schon aus dem Jahr 1656 eine Postroute bekannt, die quer durch Siebenbürgen verlief, dann aber über Hermannstadt und Brasov bis nach Bukarest und Silistria führte. Gründer und Förderer dieser Postroute soll der schwedische Botschafter Gotthardi Vellings gewesen sein.

Ein alter römischer Name für Hermannstadt war übrigens auch CEDONIA.

Liebe Grüße

10Parale




 
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