Thema: Die Stempel der Tschechoslowakei und ihre Aptierungen
volkimal Am: 27.10.2016 21:12:01 Gelesen: 125550# 64@  
Hallo zusammen,

unter dem Druck Deutschlands kam es zwischen Deutschland und der Tschechoslowakei zum Münchener Abkommen. Am 1./2.Oktober 1938 wurde das Sudetenland ins Deutsche Reich eingegliedert. Am 15. März 1939 besetzten deutsche Truppen die sogenannte Rest-Tschechei und stellten sie als Protektorat Böhmen und Mähren unter deutsche Verwaltung. Tags zuvor war im slowakischen Landesteil unter direktem Druck Hitlers der Slowakische Staat unter „deutschem Schutz“ gebildet worden; die Karpatenukraine wurde von Ungarn annektiert.

Mit diesen Gebietsänderungen beginnt philatelistisch eine sehr interessante Zeit mit vielen Aptierungen, Befreiungsstempeln, Notstempeln und neuen Stempeln. Als erstes:

Die Stempel im Sudetenland.

Das Auktionshaus Heinrich Köhler in Berlin ließ sich von den verschiedenen Orten des Sudetenlandes die Stempel zuschicken. Hier ein Beispiel aus Plan bei Marienbad:



Auf dieser Karte wurden gleich drei verschiedene Stempel abgeschlagen.





1) Der Befreiungsstempel „Plan / a / Wir sind frei!“ mit Hakenkreuzen rechts und links.
2) Ein aptierter tschechoslowakischer Stempel, bei dem nur noch der Ortsname „Plan“ übrig ist.
3) Ein rechteckiger Stempel. Bei diesem Stempel weiß ich nicht, wofür er früher verwendet wurde.

Bisher habe ich nicht herausgefunden, wie der aptierte Stempel früher ausgesehen hat. Es war nicht der normale Tagesstempel, den man auf diesem Beleg sieht:




Der normale Tagesstempel aus Plan war zweisprachig. In dem Fall ist die Leserichtung von unten links. Beim aptierten Stempel muss man aber von ober rechts schauen. Dementsprechend war der Stempel vermutlich einsprachig. Eventuell war es ein Stempel nur mit dem tschechischen Namen „Planá u Mariánských Lázní“, den man auch auf dem Einschreibezettel sieht. Diesen Stempel habe ich aber bisher noch nicht gesehen.

Viele Grüße
Volkmar
 
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