Thema: Elfenbeinküste: Echt gelaufene Belege
Cantus Am: 12.11.2016 15:36:03 Gelesen: 33637# 11@  
@ lueckel2010 [#10]

Hallo Lueckel,

ich will das hier nicht unbeantwortet lassen. Um es kurz zu machen: Sie haben mit allem recht.

Ich habe mich sicherheitshalber noch mit zwei ausgewiesenen Spezialisten der Frankreich-Philatelie in Verbindung gesetzt. Dabei habe ich erfahren, dass es um 1900 herum bis zum 1. Weltkrieg in einer Vielzahl von Fällen zu Manipulationen an und mit Belegen aus den französischen Kolonien gekommen ist, oftmals verursacht von Briefmarkensammlern in den Kolonien, die glaubten, sich oder anderen so konkurrenzlos seltene Belege schaffen zu können. Das ist zwar wohl gelungen, aber zumindest in dem hier diskutierten Fall ist nicht mehr als eine Spielerei daraus entstanden, denn nur die Briefmarken der Länder in Französisch-Westafrika waren miteinander frankaturfähig, während die Briefmarken von Ste. Marie de Madagaskar eben nur noch auf Madagaskar selber frankaturfähig waren.

Der Poststempel der Deutschen Feldpost ist dabei lediglich ein kleines weiteres Manipulationsmerkmal, denn auch wenn die Karte tatsächlich befördert worden sein sollte, so ändert sich dadurch doch nichts daran, dass der ganze Beleg als unsinniges Machwerk anzusehen ist. Ich werde ihn aber dennoch als Kuriosum in der Sammlung behalten und zukünftig noch etwas genauer hinschauen, wenn ich beabsichtige, Belege mit solchen Mischfrankaturen in meine Sammlungen aufzunehmen.

Viele Grüße und ein schönes Wochenende
Ingo
 
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