Thema: (?) (580) (587) Tagesstempel mit Zusätzen
Uwe Seif Am: 14.11.2016 18:49:25 Gelesen: 312262# 301@  
@ filunski [#299]

Hallo Peter,

wenn man Fachzeitschriften und/oder das Amtsblatt aus diesem Zeitraum hätte, ließe sich deine Frage beantworten. Aber ich glaube, dass Deine Frage nicht ganz richtig gestellt ist, da dieser Tagesstempel (und auch die Vorgängerstempel) nicht an einen bestimmten Anlaß gebunden waren!

Aus meiner Erinnerung zu den Sonderpostämtern zu Bundespost-Zeiten folgendes zum Verständnis: Der Auftraggeber beantragte bei der Bundespost gegen Gebühr (abhängig von den Dienstleistungen) ein Sonderpostamt mit oder ohne (!) Sonderstempel (philatelistisch natürlich Gelegenheitsstempel) und den gewünschten Dienstleistungen (z.B. Annahme von Einschreiben, Wertsendungen, Postsparkassendienst etc.).

Je nach örtlichen Verhältnissen konnten sehr viele Dienstleistungen, die auch von normalen Postämtern durchgeführt wurden, bestellt werden (alles natürlich gegen Kostenerstattung oder postalisch gegen Gebühr.

Bei Sonderpostämtern ohne Sonderstempel wurden grundsätzlich Tagesstempel benötigt; bei SPA mit Sonderstempel wurden Tagesstempel benötigt, wenn auf Formblättern eine Uhrzeitangabe erforderlich war (Sonderstempel haben seit den 60iger/70iger Jahren keine Uhrzeitangabe mehr) oder ein Tagesstempel für bestimmte Leistungen (z.B. Postsparkassendienst) vorgehalten werden mußte.

Die Kasseler "SPA"-Stempel wurden deshalb wohl bei allen/den meisten (?) Sonderpostämtern mitgeführt. Ich vermute, dass es diesen Kasseler-"SPA"-Stempel auch schon als Zweikreisstegstempel gab.

Sollte beim SPA ein Sonderstempel geführt werden, so mußte der Auftraggeber einen entsprechenden Entwurf einreichen, der den Bestimmungen der Post über Stempelinhalt und -norm entsprach. Die Kosten für Korrekturabzüge und Stempelherstellung hatte der Auftraggeber zu tragen. Auch das Einrichten des Sonderpostamtes (sowie die Kosten) mußte nach den Vorstellungen der Post durch den Auftraggeber erfolgen. Aus diesem Grunde verfügten früher häufig große Messehallen über entsprechende Postschalter, die bei Bedarf besetzt wurden (teilweise gab es auch Fernsprechzellen).

Viele Grüße
Uwe Seif
 
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