Thema: Altdeutschland Bayern Eingehende Briefe
bayern klassisch Am: 20.11.2016 09:25:58 Gelesen: 246800# 138@  
Liebe Freunde,

bei der letzten Peter Feuser Auktion in Schduaged gab es tolles Material in Hülle und Fülle - so auch diesen Brief aus Esslingen mit Postaufgabe in Neu - Ulm am 1.4.1850 an Caspar Gerhauser in Kaufbeuren, der mit einer Erstausgabe frankiert wurde.



Nun sind ja Briefe aus Ulm über die Donau gebracht nach dem bayerischen Neu - Ulm keine große Seltenheiten, wenngleich ich diese gerne erhasche, aber aus Esslingen war es schon etwas weiter nach Neu - Ulm, was man noch im Rahmen eines Mittagsspaziergangs hätte erledigen können - etwas weiter heißt hier konkret 80 km Wanderstrecke.

Versetzen wir uns zurück in das Jahr 1850 - Württemberg war von der fürstlichen Lehenspost derer zu Thurn und Taxis bedient worden und Briefe nach Bayern kosteten, wie in der ganzen Vormarkenzeit ein württembergisches Porto und ein bayerisches Porto. Diese nach alten Tarifen gestaffelten Gebühren betrugen hier 4 Kr. für Württemberg und 4 Kr. für Bayern = 8 Kreuzer.

Die schlauen Württemberger wusste jedoch hier um das bayerische Regulativ vom 1.7.1849 und noch mehr von der Möglichkeit des Gebrauchs von Freimarken ab dem 1.11.1849 und frankierten so einen einfachen, bis 1 Loth schweren Brief (statt von Württemberg aus bis 1/2 Loth) als einfaches Gewicht mit nur 3 Kreuzern, was zur Ersparnis von 5 Kr. führte.

Liebe Grüsse von bayern klassisch
 
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