Thema: Alliierte Besetzung Französische Zone: Frankatur bestimmen
Max78 Am: 05.12.2016 11:27:15 Gelesen: 6733# 11@  
Servus Rudi,

es handelt sich bei Deiner Vermutung um eine Fehlinterpretation des Vermerks seitens Schwaneberger. Es heisst:

Exakt portogerechte Mehrfachfrankaturen der MARKWERTE sind außerordentlich selten.

Ohne jetzt mit den "Fakten" aus dem Michel zu erklären, handelt es sich um eine ganz logische Schlussfolgerung, die sich nicht nur auf die Französische Zone, sondern auf die meisten Gebiete übertragen lässt: Je seltener die Versendungsart, desto höher die Katalogbewertung. Mit den Markwerten sind die Mi. 11-13 gemeint. Nur ganz wenige, seltene Versendungsarten gab es in einer Portohöhe, bei der man diese Marken verwendete (ähnlich wie bei den frühen Bund-Dauerserien oder AM-Post auf Paketkarten oder anderen Raritäten).

Über dieser Bemerkung seitens Michel siehst Du eine Liste der Bewertung von Einzelfrankaturen. Das hat auch einen Sinn, denn Mehrfachfrankaturen mit Mi. 1-9 (ausgeschlossen Mi. 5) dürfte es wesentlich häufiger geben, als die portogerechte, genau frankierte Einzelfrankatur. Nehme z. B. mal die Bewertung einer EF Mi. 7 von 15 Pfennigen mit einer Michelbewertung von 1500 €. Eine der wenigen Versendungsarten, die in Frage kämen wären z.B.:

1.) Drucksache Inland 4. Gewichtsklasse bis zum 1.3.1946.
2.) Drucksache Ausland 1.-2. Gewichtsklasse bis 50 g ab 10.4.1947 (nach USA u. Großbritannien) bis 15.9.1947

Beides Versendungsarten, die man nicht alltäglich auf Ebay findet. ;-)

Ein Fernbrief 1. Gewichtsklasse ins Ausland ist logischerweise recht häufig, und meistens lassen sich hohe Bewertungen auch ganz leicht erklären. Man braucht dazu nicht unbedingt den Michel-Katalog.

mit Grüßen Max
 
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