Thema: Das Farben Thema: Farben bestimmen - aber wie ?
Lohengrin Am: 23.12.2016 18:13:12 Gelesen: 84595# 103@  
@ AndiH [#102]

Ich glaube, dass es bei den Briefmarken seltener um eine echte Farbbestimmung geht als vielmehr um den Farbeindruck der Marke. Natürlich muß z.B. zwischen den Pigmenten Ultramarinblau, Preußischblau und Kobaltblau unterschieden werden. Meistens jedoch machen die Farbtöne und Nuancen die Zuordnung schwierig. Es sind sehr verschiedene Faktoren, die charakteristische Farbnuancen erzeugen wie Druckqualität (Friedens- und Kriegsdruck bei Germania), Papiereigenschaften, Farbkonzentration bzw. Verdünnung und Pigmentzusätze wie Weißmacher und Aufheller. Diese großen und unübersichtlichen Kombinationsmöglichkeiten kann man kaum mit exakten wissenschaftlichen Methoden (bei einem vertretbaren Aufwand) bestimmen.

Ich stimme Andi zu, dass es sich deshalb eigentlich um eine Farbsortierung handelt, die vernünftigerweise von Spezialisten, unseren BPP-Prüfern, vorgenommen wird. Diese haben neben einer jahrelangen Erfahrung für ihr Gebiet ein großes Spektrum an Vergleichsmarken. Mit dieser Kenntnis müssen wir sie als die höchste Instanz in dieser Frage akzeptieren. Zusätzlich beeinflußen äußere Faktoren wie Feuchtigkeit, Licht uam. den Farbeindruck. Allgemein bekannt ist ja die Bleisulfidbildung durch Schwefelwasserstoff aus der Atmosphäre. Für die Preußenmarke Nr 1 von 1851 habe ich diese Farbveränderungen experimentell untersucht. (Der Artikel ist im Forum abgespeichert). Dabei habe ich gefunden, dass das Pigment nicht wie seit 160 Jahren vermutet Bleichromat sondern Bleioxid ist.

In dem nachfolgenden Artikel möchte ich zeigen, wie sich Preußisch-Blau durch Umelteinflüße verändert. Eine der Abbildungen zeigt, dass 100% Preußisch-Blau tiefschwarz ist, in Mischung mit Weißmachern aber eine himmelblaue Färbung annimmt.
 
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