Thema: Altdeutschland Bayern: Briefe erklären
bayern klassisch Am: 25.12.2016 09:11:45 Gelesen: 323150# 128@  
Liebe Freunde,

oft findet man Dienstbriefe mit Vermerken wie "mit Unterbund", "mit Einband", "mit Beilage" usw.. All diesen Briefen war gemein, dass ihnen i. d. R. mit Bindfaden Akten beigefügt waren, die im Inneren der Briefe keinen Platz fanden und daher "untergebunden" werden mussten. Bis 1 Pfund Gesamtgewicht fand das regelmäßig mit der Briefpost statt.

Wir erkennen auch dergleichen Briefe hin und wieder daran, dass durch das Unterbinden von Akten und Anlagen die Abgabe- bzw. Transitposten keine Möglichkeit hatten, ihre Stempel anzubringen. Weil seit 31.1.1843 aber jeder Bayernbrief mit einem Ankunftsstempel zu versehen war, halfen sich viele Postler damit, in dem sie ihren Ankunftsstempel auf die Adressseite abdruckten.

Hat man 100 Briefe mit vorderseitigen Abdrucken von Auf- und Abgabestempeln, so hat man auch 100 Briefe mit den o. g. Absendervermerken. Heute zeige ich einen, bei dem man a) entweder vergessen hat, "mit Unterbund" o. ä. zu notieren, oder die Abgabepost hätte versehentlich vorderseitig ihren Ankunftsstempel abgeschlagen. Ich glaube eher ersteres.



Würzburg - Ebern vom 16.6.1853 war das Datum und Eberns Expeditor war eigentlich immer ein 100%iger.

Liebe Grüsse von bayern klassisch
 
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