Thema: Rumänien: Belege nach 1945
Heinz 7 Am: 25.01.2017 20:34:09 Gelesen: 181239# 42@  
@ Michael Mallien [#41]
@ 10 Parale [#40]

Lieber Michael

Nein, leider kenne ich keine Quelle mit den Portoperioden aus der Zeit nach März 2008. Doch, so denke ich, sollte es möglich sein, diese Daten neu, direkt bei der Quelle, zu erheben; bei der rumänischen Post.

Ich möchte heue einen weiteren Beleg aus der rumänischen Inflation 1945-1947 zeigen.



Wenn wir die gültigen Porti per 1.5.1945 als "Stufe 1" bezeichnen, zeige ich anbei "Stufe 4" dieser Inflation. Gemäss Marinescu galten folgende Tarife (jeweils für einfache Briefe):

1.5.1945: Lei 45
1.11.1945: Lei 350
1.6.1946: Lei 1.500
1.12.1946: Lei 3.000

Alle Betrachter werden nun zu Recht sagen: "Moment, das ist ein Ausland-Brief. Da sollte doch noch ein Zuschlag dazukommen für Ausland-Post".

Das ist zwar richtig, aber ich vermute, dass der alte Ausland-Tarif vom April 1943 noch immer nicht angepast wurde, und folglich immer noch galt. Streng genommen hätte der Postbeamte wohl einen Tarif von Lei 3'020 verlangen müssen:

3000 Lei für scrisori simple (ab 1.12.1946), 20 Lei für Zuschlag Luftpost für die Schweiz (seit 15.4.1943) (vgl. Tabelul Nr. 33).

Dass der vorliegende Brief ohne Beanstandung seitens der rumänischen Post befördert wurde, könnte damit zusammenhängen, dass die Postbeamten auf den "Schweiz"-Zuschlag verzichtet haben wegen Geringfügigkeit. Die 20 Lei wären ja nur ca. 0.7 % des Portobetrages gewesen. Vielleicht waren auch kleine 20 Lei-Marken zu dieser Zeit (Januar 1947) nicht mehr oder kaum mehr verfügbar?

Ich nehme also an, dass der Ausland-Brief mit Duldung der Behörden gleich behandelt wurde wie ein Inland-Brief.

Ich bin gespannt, was ausgewiesene Kenner der Rumänien-Philatelie (wie Nor 42) von meinem "Porto-Erklärungsversuch" halten.

Freundliche Grüsse
Heinz
 
Quelle: www.philaseiten.de
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