Thema: Trinidad und Tobago: Echt gelaufene Belege
Hornblower Am: 04.02.2017 14:03:31 Gelesen: 13443# 6@  
Hallo,

Trinidad in der Karibik hat eine sehr interessante Philateliegeschichte.

Am 24. April 1847 erschien auf der Insel eine Lokalmarke, die in der Philatelie unter dem Namen „Lady McLeod“ bekannt wurde und die zur Bezahlung des Portos für Briefe diente, die mit dem gleichnamigen Segelschiff seines Eigentümers David Bryce von der Hauptstadt Port of Spain nach dem Hafen von San Fernando oder in umgekehrter Richtung befördert wurden. Die Gebühr betrug 5 Cents.

Über die Vorgeschichte der Marke ist wenig bekannt, weder kennt man den Entwerfer noch den Hersteller, doch ist es wahrscheinlich, dass sie in der Druckerei der örtlichen Zeitung hergestellt wurde, wie das z. B. auch im Falle der „Fiji-Times“-Ausgabe geschah. Sie wurde im Steindruck in tiefblauer Farbe auf dickem gelblichem Papier hergestellt. Das Markenbild, das weder Ländername noch Wertangabe aufweist, zeigt die Seitenansicht eines Schiffes mit vollen Segeln oberhalb eines ornamentalen „LMcL“. Die Marken wurden wenig sorgfältig mit Tintenkreuzen entwertet oder durch das Abreißen einer Ecke unbrauchbar gemacht, zudem haben die meisten Marken durch das Aufkleben stark gelitten.

Die Marke war etwas länger als drei Jahre im Gebrauch und wurde kurz darauf durch die ersten amtlichen Marken ersetzt. Obwohl die „Lady McLeod“ außerhalb Trinidads zunächst kaum bekannt war, gilt die Marke heute als große philatelistische Rarität.

Die Trinidad Philatelic Society bemühte sich 1947 vergeblich um eine Sonderausgabe zum Jubiläum. Der Verein gab daraufhin einen Handstempel in der Markenzeichnung heraus und verwendete diesen mit einem handschriftlichen Vermerk auf seiner Korrespondenz, von der jedoch nur wenig erhalten blieb. Hier ist einer dieser seltenen Umschläge.



Beste Grüße
Michael

[Redaktionell kopiert aus dem Thema "100 Jahre Briefmarken"]
 
Quelle: www.philaseiten.de
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