Thema: Mikroskopie in der Philatelie
Ben 11 Am: 08.02.2017 22:11:44 Gelesen: 8103# 9@  
Guten Abend Thilo [#7]

Nein, eine helle Farbe kann unter UV (je nach Wellenlänge) hell leuchten, dunkel werden oder sich in eine ganz andere Farbe ändern. Einfach mit den betreffenden Briefmarken mit unterschiedlichen Wellenlängen betrachten und Fluoreszenz muss nicht immer hell leuchtend (wie z.B. Goldtaube) sein.

Im Prinzip stimme ich Dir hier zu. Allerdings sollten wir dann unterscheiden in:

- metamere Farben, also bedingt gleiche Farben, die unter UV Licht dunkler sind bzw. anders aussehen. Solche bedingt gleichen Farben kann man auch unter verschiedenen normalen Beleuchtungen erkennen, z.B. Normlicht mit <3000 K vs. 6500 K.

- und fluoreszierende Farben. Das diese Farben heller sind ergibt sich, denke ich, aus der Rotverschiebung des Stoke-Effektes, also dem Abstand zwischen der anregenden und der emittierten Wellenlänge.

Als Beispiel mal die Nr.256 der Bach Ausgabe von 1950. Unter normalem Licht erscheint diese bläulichgrün, unter UV-Licht ist eine sehr schöne gelbgrüne Fluoreszenzreaktion zu sehen.



In der Vergrößerung unter dem Mikroskop erkennt man auch gut, dass die Farbe fluoresziert und nicht das Papier, wie in meinem Katalog steht.



Soweit ich weiß, fluoresziert bei der Goldtaube nicht die Farbe der Marke, sondern der schwarze BERLIN-Aufdruck. Allerdings habe ich solch eine Marke noch nicht gesehen.

Viele Grüße
Ben.
 
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