Thema: Nobelverein Royal Philatelic Society im Aufwind
WPhV Stuttgart Am: 23.02.2017 20:59:58 Gelesen: 66112# 31@  
@ Heinz 7 [#28]

[..] Das eine tun, das andere nicht lassen! [..]
Der ganze Nachwuchs und die neuen Sammler weltweit sollen weiterhin in die Ortsvereine gehen, das ist doch klar. Schön wäre es, wenn sie es tun würden! [..]


Ortsvereinsarbeit ist Ochsentour mit harter Knochenarbeit und ollem Breitensport, aber kein Sekt- und Fingerfoodempfang und glamouröser Spitzensport. Wie überall wollen die wenigsten, die die Ochsentour geschafft haben, sich auch weiterhin in den Niederungen der harten Knochenarbeit und des ollen Breitensports engagieren - und wenn, dann nur mit sinnfreien Sonntagsreden. Das ist die Realität. Der Trend ist heute unbestritten gegen Ortsvereine, aber dies nur, weil sie von der großen Sammlergemeinde - und vor allem vom Flaggschiff BDPh- nicht die Wertschätzung erfahren, die sie verdienen. Doch wenn es keine Ortsvereine mehr gibt, wird ganz ganz wenig für die Sammlergemeinde nachwachsen. Denn nicht jeder virtuelle FIFA 17 Champ kriegt gleich einen Profivertrag beim FC Bayern München und nicht jeder Stille-Kämmerlein-Sammler erfährt ein Sammlerglück, wenn er sein stilles Kämmerlein mit seiner Sammlung verlässt. Wenn zudem die Erben Sammlungen aus dem stillen Kämmerlein heraustragen, werden sie i.d.R. ernüchert den Wert dieser feststellen und unser Hobby jedesmal, sobald das Stichwort "Briefmarken" fällt, schlechtreden und so für viele viele negative Multiplikatoreneffekte sorgen.

Für die Nachhaltigkeit unseres Hobbys wird das reale haptische face-to-face-Erlebnis mit Briefmarken und Belegen unentbehrlich bleiben - und dazu zählt auch die Ochsentour im Ortsverein. Je mehr Ortsvereine es gibt, desto robuster ist unser Hobby für die Zukunft. Die RPSL ist ganz nett für eine bestimmte Klientel, aber sie erntet letztendlich nur die Saat der Ortsvereine.

@ saeckingen [#29]

[..] Was ein Ortsverein von der RPSL allerdings lernen kann, ist die Tatsache, dass man einen Mehrwert für die Mitglieder (und potentiellen Neumitglieder) bieten muss. Daher sollten Ortsvereine, die Mitglieder gewinnen wollen, sich fragen, was man einem Mitglied bieten kann, was dieses nicht anderorts einfacher und kostengünstiger bekommt. [..]
An meinem jetzigen Wohnort, gibt es leider keinen Verein, der mich anspricht und bei dem mir eine Mitgliedschaft etwas bringen würde. Ich würde mir z.B. regelmäßige philatelistische Vorträge zu verschiedensten Themen wünschen.
[..] Was bietet ein Ortsverein heute noch Neumitgliedern? Was könnte er bieten um attraktiver zu werden?
Die RPSL kann sicherlich von keinem Ortsverein kopiert werden, aber gewisse Anregungen könnte man sich da schon holen!
Wer nicht mit der Zeit geht, der geht mit der Zeit!
Die Royal hat sich in den letzten 10-15 Jahren sehr verändert um sich erfolgreich für mehr Mitglieder zu öffnen! Ortsvereine die entsprechendes schaffen, werden ebenfalls eine Zukunft haben. [..]


Alles schön und richtig geschrieben mit den üblichen 08/15-Weisheiten. Wenn jemand bei irgendeiner Gelegenheit eine Abwandlung einer anderen 08/15-Weisheit "Frage nicht was das Land für Dich tun kann, sondern was Du für Dein Land" unterbringt, dann gilt er als schlauster Kopf seit Kennedy. Wieso aber gibt es hier und sonstwo überall das Gemeckere über die ollen Ortsvereine, die nichts bringen und keinen Mehrwert bieten würden? Keine Selbstreflexion à la "Frage nicht, was Dein Ortsverein für Dich tun kann, sondern was Du für Deinen Ortsverein tun kannst" (nein, ich bin nicht der schlauste Kopf seit Kennedy!) oder "Think global, act local"! Hast Du für (D)einen Ortsverein jemals einen Vortrag angeboten? Welche Anregungen soll sich (D)ein Ortsverein von der RPSL unter Beachtung der limitierten Finanzen (z.B. für eine zeitgemäße Hompage-Erstellung) denn holen? Wohl kaum die Anregung eines Jahresbeitrags im dreistelligen Bereich, denn dieser wäre bei den wenigsten Mitgliedern vermittelbar! Was kann denn (D)ein Ortsverein mit seinem beschränkten "Human Capital", das vor allem Dank der perfiden BDPh-Direktmitgliedschaften, die hier und sonstwo als geilste Errungenschaft der organisierten Philatelie hochgejazzt werden, immer mehr schrumpft, bei realistischer Betrachtung denn schaffen, damit er eine Zukunft hat?

@ Richard [#1]

Gerade erst ist mir bewusst geworden, dass dieser unsägliche Artikel [#1] gar nicht aus Deiner Feder stammt, sondern von einem "wm". Daher meine Entschuldigung an Dich, solltest Du meine Bewertung dieses Artikels (z.B. "Geschreibsel") auf Dich bezogen haben.

@ Werner P. [#30]

Was mir immer ein Rätsel bleiben wird: In Beitrag [#1] informiert Richard über die RPSL. Und das m.E. überhaupt nicht kontrovers oder zur Attacke herausfordernd. [..]

Im Beitrag [#1] wird schon im Einleitungssatz, der, wie jeder weiß, stets der wichtigste Satz eines Artikels, eines Romans usw. ist, mit "Während nicht wenige Sammlervereine Endzeitszenarien anstimmen, über Mitgliederverluste, Überalterung infolge fehlenden Nachwuchses und fehlender Bereitschaft zum ehrenamtlichen Engagement klagen, gibt es auch völlig gegenläufige Tendenzen." die Botschaft übermittelt, dass "nicht wenige Sammlervereine" einfach nur doof bzw. überaltert sind, nur rumjammern können und sich gefälligst, was in den folgenden Sätzen ausgeschmückt wird, ein Beispiel an der RPSL nehmen sollen. Jemand, der wie "wm" so über Sammlervereine denkt und schreibt, engagiert sich weder für Sammlervereine noch empfindet für sie eine Wertschätzung, sondern führt lieber seinen Anzug Gassi bei der RPSL.

Der WPhV ist nicht bekannt dafür, dass er das in der organisierten Philatelie weit verbreitete "Friede-Freude-Eierkuchen-Spiel" und "egoistische Kollektivkuscheln auf Spesen zu Lasten der Ortsvereine" mitmacht, sondern dorthin geht, wo es wehtut und so Klartext redet. Inzwischen haben immerhin Teile der Verbandsphilatelie verstanden, dass ein "Weiter So" nicht zielführend ist. Für die harmoniesüchtige Sammlerschaft, die jedes Problem am liebsten verdrängt bzw. verkuscheln will, sind diese harten Diskussionen, die unserem Hobby in kürzester Zeit mehr gebracht haben als die ganzen Jahrzehnte Verbandsarbeit zuvor, natürlich störend. Und wir sind Teil dieser harten Diskussionen, weil wir nicht auf Teufel komm raus harmoniesüchtig sind und daher eben nicht jeden Missstand und jedes destruktive Geschreibsel lemminghaft abnicken, denn wir kämpfen um das Überleben der Ortsvereine allgemein und um unser Überleben speziell.
 
Quelle: www.philaseiten.de
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