Thema: (?) (440) Deutsches Reich Germania Farbbestimmung
doktorstamp Am: 19.03.2009 08:43:49 Gelesen: 36525# 59@  
@ Wolfgang54 [#56]

Die Marken können und sollten nur innerhalb ihre Ausgabeserien verglichen und bestimmt werden. D.h. Reichspost nur mit Reichspost, 1902 OWz mit 1902 OWz, Friedensdruck mit Friedensdruck, und Kriegsdruck nur mit Kriegsdruck.

Die letzte Ausgabe der Germania-Marken bereitet nicht so viele Probleme wie die früheren vor.

Handels/Hobbby üblich legt man eine Marke hell oder dunkler Ton links und fahrt nach rechts vor, mit Marken die in dem Ton entweder Heller oder dunkler sind. Dieses Verfahren reicht für die Mehrzahl der Briefmarken aller Welt aus.

Bei den Germanias wird anders gehandhabt; es entsteht ein Farbbaum. Am Fuß des Baumstamms steht die erste Ausgabe dieser Nominale und Farbe, an den Ästen werden die späteren Ausgaben dieser Marke gehängt, es entsteht Gruppen von Farben die sich teils von einander unterscheiden, trotzdem gehören sie zu ein und der selben Gruppe. Ein Farbspektrum wenn man es so haben möchte, lediglich gemeinsam besitzen sie ein und den selben Farbstich, egal ob hell oder dunkel. Das Spektrum bei den billigeren Marken ist umfangreich und großzügig.

Die besseren Farbtöne einer jeden Gruppe sind in sich relativ eng beschränkt, daher sind sie meist teuer, oder wenigstens einige sind für den Otto Normal Sammler unerschwinglich.

Anhand von 50 mal 10 Pfg Marken (Mi86II z.B.) läßt sich nichts vernünftiges machen.

Bei über 200 kann annähernd eine Bestimmung vorgezogen werden, oder zumindest den Versuch gemacht.

Erforderlich ist auch geprüftes Material, und hier braucht man nicht unbedingt die teueren Farben, sofern man genügend hat wird man schon sehen wer aus der Reihe tanzt.

Noch ein Problem entsteht zwischen Friedens- und Kriegsdruck, hier wird auf die Unterteilung in Michel verwiesen. Aber kurz; was nicht alle Merkmale des Friedensdrucks aufweist zählt zum Kriegsdruck.

Bei gestempelten Marken ist das Datum, sofern lesbar eine Hilfe, aber aufgepaßt es gibt Spätverwendungen der Friedensdruck. Wenn man sie beim Kriegsdruck vergleicht tanzen sie sofort aus der Reihe, also keine voreilige Freude, die Marke mit den Merkmalen des Friedensdrucks überprüfen, wo sie dann oft ihren zugeordneten und berechtigten Platz findet.

Das Buch 100 Jahre Germania ist leider vergriffen, ich bin aber der Meinung die Farbtafeln darin schon in gewisser Hinsicht eine Hilfe darstellen, und man kann immerhin für sich solche Tafeln herstellen, aber nur mit geprüftem Material.

Ich und andere haben es versucht den Jaschke-Lantelme dazu zu ermuntern das Buch nochmals drucken zu lassen, aber anscheinend war der erste Druck mit heftigem Streß verbunden, und das er will sich nicht noch mal über sich ergehen lassen. Was ich verstehen kann.

Der Michel Farbenführer leistet hier bei diesen Marken wenig, sie ist also für den Germana-Sammler/Spezialist entbehrlich.

Ich zitierte hier DerLu, denn diese Aussage betrifft nicht nur die Germania, sondern alle Marken egal welche Herkunft:

Aber Wolfgang54 nur Mut: Wenn man einmal einige Farben "in Echt" gesehen hat bekommt man ein Gefühl für die Unterschiede und kann zumindest die "eindeutigen" Fälle selber trennen

Ich kann Euch aber verraten etwas steht in der Entwicklung um Farben zu bestimmen.

Ob es nachher für jeden erschwinglich wird das Gerät zu kaufen ist eine andere Frage. Es handelt sich auch nicht um einen herkömmlichen Spektrograph.

mfG

Nigel
 
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