Thema: Deutsches Reich Germania: Zurückgezogene Marken
DerLu Am: 11.03.2017 09:22:16 Gelesen: 8824# 10@  
@ dietbeck [#9]

Hallo,

naja, 'überhaupt nicht' und 'großem Stil' halte ich für etwas übertrieben. Aber du hast recht, es gibt viele nach dem öffentlichen Verwendungsverbot ohne Beanstandung beförderte Briefe. Ich stelle mir die für die damaligen Postler ungewöhnliche Situation vor, daß die Marken im Innendienst benutzt werden durften, sie diese Marken also auf Paketkarten etc. tagtäglich verklebten, sie aber auf Briefen etc. nicht verwenden durften. Daran dachte man anscheinend nicht immer, und verklebte solche Marken auch schon mal auf Briefen, bzw. übersah solche Briefe aus dem Verkehr zu fischen und mit Nachporto zu belegen. Letztlich ist der Post auch kein finanzieller Schaden durch die Verwendung entstanden. Es soll durchaus häufiger vorgekommen sein, daß Briefe mit einer solchen Marke am Schalter freigemacht wurde, die dann am Ankunftspostamt mit Nachporto belegt wurde.

Hier ein Brief aus dem Januar 1922 freigemacht mit einer MiNr. 155, die am Ankunftspostamt in Braunschweig als ungültig markiert wurde und mit dem Doppelte des Markenwertes mit Nachporto belegt:



Gruß DerLu
 
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