Thema: DDR Dauerserien: Attest Blindzähnung - links ungezähnt ?
DL8AAM Am: 11.03.2017 21:34:16 Gelesen: 9784# 10@  
@ Carsten Burkhardt [#9]

1) Sie ist nicht vollständig gezähnt, also ungezähnt. Wenn auch nur eine Seite.
2) Die Abdrücke/Stanzungen/Prägungen lassen erkennen, dass ein Zähnungsvorgang durchgeführt wurde, also nicht ungezähnt.
... Jetzt habe ich zwei Sichtweisen und viele Argumente mehr.


Das Eine schliesst das Andere nicht aus. Es ist lediglich eine optische Beschreibung. Es ist unbestritten, dass die Marke (in dieser Form) einseitig nicht (korrekt, vollständig) gezähnt ist, auch wenn es (erfolglos) versucht wurde. Es wurde zwar ursprünglich versucht, es war offiziell vorgesehen, dass die Marke korrekt gezähnt wird und dass sie als gezähnte Marke auszugeben sei. Nur ist dieser Zähnungsvorgang erfolglos beendet worden (gewollt/irrtümlich), d.h. die Marke ist weiterhin (faktisch, optisch beschreibend) einseitig ungezähnt geblieben. Wobei sie Spuren eines mehr oder weniger erfolglosen (ersten) Arbeitsschrittes zeigt.

Im Prinzip, wie schon geschrieben wurde, ist das eine "fehlerhafte Arbeit". Wie diese in die Öffentlichkeit geraten ist, kann ich nicht beurteilen (gewollt, übersehen, gestohlen), dafür kenne ich das Gebiet und den aktuellen Forschungsstand nicht. Alle Varianten sind zumindest theoretisch möglich (Mangelausnutzung "noch nutzbare Gutprodukte statt Makulatur"/Vertuschung, Fehler/Diebstahl). Es sind (können) dieses echte Exemplare (sein). In jedem Fall ist es ein Zeitzeugnis. Gesammelt und gehandelt wird sowas auch alles.

Inwieweit ein Fehler/Diebstahl (falls) eine eigene 'offizielle' Katalog(unter)nummer verdient, kann man diskutieren. Es gibt zumindest für alles weltweit/jederzeit passierte Beispiele. Die U Kurz-Zusatz-Beschreibung ist zumindest (in meinen Augen) zutreffend, egal ob bereits im Katalog oder nicht, eine Beurteilung, ob eine Aufnahme in einem Katalog aber auch gerechtfertigt ist, ist für mich, ohne einen gewissen Wissenstandsstand zum Sammelgebiet nicht angemessen. Hier gäbe es wieder viel Raum für "Grabenkämpfe" unter den selbsterklärten Fachleuten. Zumindest ist es für mich denkbar, dass damals weniger fehlerhafte Drucke - aus Mangelgründen (auch Angst vor Sanktionen bei Normnichterfüllung) - teilweise gewollt (egal von wem) nicht gleich vor Ort ausgesondert und vernichtet wurden - und so irgendwie über 'offizielle' Kanäle (gewollt/durchgeschlüpft?) an die Schalter gelangten. Ebenso sind Schwarzmarktschachereien sehr gut möglich. In jedem Fall ist es ein sammelfähiges Zeitzeugnis.

Zumindest ist die Beschreibung im Attest für mich in diesem Fall insoweit erst einmal vollständig und korrekt. Zu "Echt/Fälschung ja/nein" kann ich keine Aussage treffen, ebenso zu MICHEL soll ja/nein.

Gruß
Thomas
 
Quelle: www.philaseiten.de
https://www.philaseiten.de/thema/10064
https://www.philaseiten.de/beitrag/147389